Umbau der Kreisverwaltung in Siegburg Kreis spart zwei Dezernate ein

Siegburg · Landrat Sebastian Schuster und Kreisdirektorin Annerose Heinze strukturieren die Kreisverwaltung um. Die Kreisverwaltung soll zukunftsfähig bleiben, bürgerfreundlich und dabei wirtschaftlich sein.

 Die Umstrukturierung wird in drei großen Blöcken laufen, sagt Landrat Sebastian Schuster.

Die Umstrukturierung wird in drei großen Blöcken laufen, sagt Landrat Sebastian Schuster.

Foto: Holger Arndt

Diese Ziele hat sich Landrat Sebastian Schuster gesteckt. „Dafür ist es wichtig, die eigenen Strukturen zu hinterfragen, zu bewerten und, wenn erforderlich, zu verändern“, sagt er. Seit Amtsantritt habe er sich intensiv mit den Aufgaben und der Organisation seiner rund 1500 Mitarbeiter befasst. Parallel hat die Gemeindeprüfungsanstalt NRW (GPA) seit Frühjahr 2015 die Verwaltung untersucht und ihr 177 Verbesserungs- und Einsparvorschläge gemacht. Die erste Konsequenz stellte Schuster gestern zusammen mit Kreisdirektorin Annerose Heinze vor: Ab Januar 2017 gibt es nur noch fünf statt sieben Dezernate, entsprechend entfällt das Gehalt für zwei Dezernenten, es wächst die Arbeit für die anderen.

Die Umstrukturierung läuft in drei großen Blöcken, so Schuster. Drei Daten kennzeichnen die Wendepunkte: 1. Juli, 1. Januar 2017 und Anfang 2018. Am Anfang und am Ende steht gleichsam Kreisdirektorin Annerose Heinze. In etwas mehr als einer Woche, zum 1. Juli, übernimmt sie in ihrem Dezernat zusätzlich das Kommunale Integrationszentrum und das Sozialamt, das bisher in Zuständigkeit von Dezernent Hermann Allroggen liegt. Für Heinze kein Neuland, fast neun Jahre lang hat sie das Sozialamt geleitet. „Es ist mir eine Herzensangelegenheit“, sagte sie. Das Amt für Bevölkerungsschutz und die Polizeiverwaltung bleiben weiter in ihrem Dezernat.

Mit dem Namen Allroggen ist Stufe zwei der Neuausrichtung verbunden. Der Sozialdezernent geht in den Ruhestand, wie auch Bernd Carl (Hauptamt). Einen Nachfolger soll es für beide nicht geben, ihre Stellen fallen zum 1. Januar weg – und damit auch ihre Dezernate. Ihre Arbeit und die ihnen unterstellten Ämter aber bleiben und werden künftig auf die fünf verbleibenden Dezernate verteilt.

Kreiskämmerin Svenja Udelhoven übernimmt etwa das Amt für Personal und Allgemeine Dienste, Umweltdezernent Christoph Schwarz die Veterinär- und Lebensmittelüberwachung und Planungsdezernent Michael Jaeger das Straßenverkehrsamt. Dafür gibt er das Amt für Kreisentwicklung und Mobilität ab. Das wird in der neuen Stabsstelle „Wirtschaftsförderung und Strategische Kreisentwicklung“ mit der Wirtschaftsförderung zusammengefasst, unter der Leitung von Hermann Tengler. „Die Weiterentwicklung des Wohn- und Wirtschaftsraums ist eine unserer Kernaufgaben“, sagte Schuster, dem die Stelle unterstellt ist.

„Es ist ein gutes Zeichen ins Haus, wenn Veränderungen auch vor den Spitzenpositionen nicht Halt machen“, sagte Annerose Heinze. Denn der GPA-Bericht sehe einige Möglichkeiten für Optimierungen und Einsparungen. „Nicht alle 177 Vorschläge sind sinnvoll“, sagte Schuster und nannte etwa die Einsparung der Fahrdienste für stellvertretende Landräte: „Die haben 200 Termine im Jahr im ganzen Kreis.“ Oder eine Zentralisierung von Hausmeisterdiensten. Über andere Ideen, wie etwa ein Desksharing für Teilzeitkräfte, könne man diskutieren. Die vorgeschlagene Zusammenlegung von Pressestelle, Öffentlichkeitsarbeit und Büro des Landrates zu einer Stabsstelle ist umgesetzt.

Die Verwaltung prüft alle Vorschläge. Das neutrale Gutachten werde nach den Sommerferien in einer Sondersitzung des Personalausschusses beraten. 30 kurzfristig zu realisierende Optimierungspotenziale könnten schon in den Doppelhaushalt 2017/2018 einfließen. Am Aschermittwoch 2018 ist für Kreisdirektorin Annerose Heinze Schluss. Dann beginnt die Freistellungsphase ihrer Altersteilzeit – und der Kreis braucht einen neuen Kreisdirektor. Dessen Wahl markiert den dritten und letzten Schritt der Umstrukturierung.

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