Kommentar zum Hochschulprojekt Kreative Köpfe

Meinung | Rhein-Sieg-Kreis · Bei der Innovationspartnerschaft mit der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg sollte Neunkirchen-Seelscheid auf die Kraft der Wissenschaft vertrauen, auf kreative Köpfe, die gerade komplizierte Aufgabenstellungen reizen und die Dinge anders anpacken als Politik oder Verwaltung, meint Dominik Pieper.

Die Hochschule Bonn-Rhein-Sieg

Die Hochschule Bonn-Rhein-Sieg

Foto: Meike Böschemeyer

Kann die Partnerschaft zwischen der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg und der Gemeinde Neunkirchen-Seelscheid gelingen? Ja, sie kann. Zweifler sollten sich flugs auf den Weg nach Rheinbach machen. Wo sich vor gut 20 Jahren weitläufige Ackerflächen erstreckten, befindet sich heute das Hochschulviertel – ein florierendes Gewerbegebiet mit innovativen Firmen. Maßgeblich in Gang gebracht wurde diese Erfolgsgeschichte durch das Gründer- und Technologiezentrum und die Hochschule selbst, die nebenan ansässig ist.

Natürlich sind die Voraussetzungen in Neunkirchen-Seelscheid andere. Die Hochschule wird dort aller Voraussicht nach keinen Campus bauen oder Studiengänge etablieren. Außerdem fallen bei der bergischen Kommune Standortnachteile auf: Sie hat weder Autobahn- noch Gleisanschluss im eigenen Gebiet, Restriktionen durch Natur- und Wasserschutzgebiete tun ihr Übriges. Wie soll sich die Gemeinde unter diesen Vorzeichen wirtschaftlich entscheidend weiterentwickeln? Abwarten. Bei der Innovationspartnerschaft sollte Neunkirchen-Seelscheid auf die Kraft der Wissenschaft vertrauen, auf kreative Köpfe, die gerade komplizierte Aufgabenstellungen reizen und die Dinge anders anpacken als Politik oder Verwaltung. Wenn das Zusammenspiel zwischen Hochschule, Unternehmen, Gemeinde und Bürgern gelingt, dann wird Neunkirchen-Seelscheid einen spannenden Prozess erleben, aus dem nur Gutes resultieren kann.

Treibende Kraft wird die Hochschule sein. Nicht nur, weil sie gerade über Fördermittel verfügt. Mit dieser Initiative kann sie vielmehr zeigen, was in ihrem Ansatz der angewandten Wissenschaft steckt, der hier einhergeht mit gesellschaftlicher Verantwortung und regionaler Entwicklung. Das sind Themen, die sich Hochschulpräsident Hartmut Ihne auf die Fahnen schreibt. Und die es ihm ermöglichen, die Hochschule von den Universitäten abzugrenzen.

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