Treffpunkt für Kunstinteressierte Junges Forum Kunst vor Eröffnung im Siegburger Haufeld

SIEGBURG · Mehr als ein halbes Jahr musste das Junge Forum Kunst (JFK) ohne eigenes Domizil auskommen. Diese Durststrecke ist bald vorbei. Der Verein eröffnet bald sein neues Domizil. Es soll Treffpunkt für Kunstinteressierte jeden Alters sein.

 Wollen neue Wege gehen (v.l.): Flora Samm, Kelvin Schweizer, Melanie Samm, Diethelm Lülsdorf und Karl-Heinz Löbach.

Wollen neue Wege gehen (v.l.): Flora Samm, Kelvin Schweizer, Melanie Samm, Diethelm Lülsdorf und Karl-Heinz Löbach.

Foto: Paul Kieras

In der ehemaligen Schule Haufeld hat das JFK neue Räume, in denen zurzeit noch Umbau- und Verschönerungsarbeiten durchgeführt werden. Selbstverständlich alles in Eigenregie der Vereinsmitglieder. Im Herbst soll der Betrieb richtig losgehen.

„Bis April waren wir mit der Abwicklung der Halle beschäftigt, was viel Energie gekostet hat, jetzt geht es hier weiter“, erklärte der Vorsitzende des JFK, Karl-Heinz Löbach, bei der Vorstellung des neuen Domizils. Rückblick: Im Dezember 2017 schloss das JFK seine Kunst- und Ausstellungshalle an der Luisenstraße nach fast zehnjähriger erfolgreicher Arbeit dort. Im Frühjahr gab sie sie nach Aufräumarbeiten, Entrümpelung und Rückbauten an den Eigentümer zurück. Mittlerweile ist die Halle abgerissen, auf dem Areal werden Wohnhäuser errichtet.

Unterdessen hatte der Verein von Bürgermeister Franz Huhn erfahren, dass er in die ehemalige Schule Haufeld einziehen könne. Dort gehen die Arbeiten inzwischen voran. Wichtigster Bestandteil ist eine Theke, damit Diethelm Lülsdorf – wie schon an der Luisenstraße – mittwochs und freitags den Barbetrieb aufnehmen kann. „Der bringt Künstler zusammen, es werden gemeinsame Ideen und Projekte entwickelt, und es herrscht ein wichtiger künstlerischer Austausch“, sagt Löbach.

Die Öffnungszeit der Bar soll demnächst auf Donnerstag ausgeweitet werden. Dann wollen Flora Samm (22) und Kelvin Schweizer (25) mit Gleichgesinnten in lockerer Atmosphäre ihre Vorstellungen von Kunst erörtern, neue Wege ausloten und im Idealfall gemeinsame Projekte anstoßen und umsetzen. „Solche Treffen führen wir seit Langem im privaten Kreis durch, jetzt haben wir hier beim JFK die Möglichkeit, ein breiteres Publikum einzuladen“, so Samm. Gemeint seien aber nicht nur junge Leute, sondern Interessierte quer durch alle Altersschichten. Wie auch Löbach hofft sie auf eine „Durchmischung“ älterer und junger JFK-Besucher. „Junge treffen auf Erfahrene, vielleicht entstehen Patenschaften oder gemeinsame Aktionen“, wünscht sich auch Schweizer.

Löbach begrüßt das Engagement der beiden Studenten ausdrücklich: „Es wird Zeit, dass auch wir vom JFK uns Gedanken um die Zukunft machen und frischen Wind in unseren Verein bringen.“ Man wolle im Haufeld nicht Altes fortführen, sondern „neuen Gesichtern das Ruder und die Initiative überlassen“, ihnen lediglich Hilfestellung bieten. Flora Samm betont in diesem Zusammenhang, dass sie keine Trennung von jüngeren und älteren Künstlern anstrebt. „Ob sie 20 oder 80 sind, jeder soll sich bei uns wohlfühlen. Neue Ideen kann man in jedem Alter haben.“

Ein generationenübergreifendes Angebot schwebt auch Floras Mutter, Melanie Samm, vor. Sie möchte einmal im Monat samstags Ausstellungen, Lesungen und Konzerte organisieren. Die erste Ausstellung: Bilder einer 95-Jährigen, die erst im hohen Alter mit dem Malen begonnen hat.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort