Leerstand in der Innenstadt Investor kauft das Goldberg-Areal in Siegburg

SIEGburg · Der Vorbesitzer des Goldberg-Areals Peek & Cloppenburg will keine Filiale mehr in Siegburg eröffnen. Der Weg für eine Neugestaltung des Innenstadt-Grundstücks ist frei.

 Das Modeunternehmen P&C hat das Areal in der Siegburger Innenstadt an einen Investor verkauft.

Das Modeunternehmen P&C hat das Areal in der Siegburger Innenstadt an einen Investor verkauft.

Foto: Nadine Quadt

Schatten erinnern an die grüne Reklameschrift, die einst für den Drogeriemarkt „Ihr Platz“ leuchtete. Die Schaufenster tragen noch den vertrauten Schriftzug, sind aber seit langem verwaist. Wie der gesamte Gebäudekomplex an der Ecke Kaiser-/Cecilienstraße verströmen sie Tristesse. Doch der jahrelange Stillstand an exponierter Stelle in Siegburgs Fußgängerzone hat ein Ende: Das Unternehmen Peek & Cloppenburg (P & C) hat das Areal verkauft.

Bürgermeister Franz Huhn teilte im Bau- und Sanierungsausschuss Rathaus mit, dass der Kaufvertrag am Mittwoch notariell beurkundet wurde. „Ich bin nicht befugt, den Namen des neuen Eigentümers zu nennen“, so Huhn. Er dürfe aber verraten, dass dieser das Grundstück eventuell mit der Kreissparkassentochter Pareto entwickeln will, die auch für einen möglichen Rathausneubau im Gespräch ist.

Dass das Modehaus P & C das Projekt nicht mehr selbst realisiert, zeichnete sich bereits vor zwei Jahren ab. Damals war mit dem Auszug der Schuhkette Reno aus dem ansonsten leerstehenden Gebäudekomplex eigentlich der Weg frei für eine P & C-Filiale. Wie berichtet, hatte das Düsseldorfer Unternehmen das 2250 Quadratmeter große Grundstück 2012 von Gerd Goldberg gekauft.

Jahrelang passierte allerdings nichts, weil Reno auf einen noch vier Jahre laufenden Mietvertrag pochte und die Filiale erst Ende August 2016 schloss. „Peek & Cloppenburg denkt inzwischen über ein anderes Konzept nach als noch vor vier Jahren“, hatte Huhn damals berichtet. Es stand die Idee von einem Investor im Raum, der das Gelände entwickelt und den Neubau an P & C vermietet. Das Unternehmen selbst hüllte sich in Schweigen über seine Pläne für Siegburg.

Ganz von Standort verabschiedet

Im vergangenen November dann zeigte sich Huhn verhalten optimistisch. P & C habe einen kompetenten Investor gefunden, der ein Geschäftsgebäude mit Wohnbebauung realisieren möchte, sagte er. Die Modehauskette aus Düsseldorf gab sich auf Nachfragen weiter zugeknöpft.

Offensichtlich hat sich das Unternehmen nun ganz von einem Standort an der Kaiserstraße verabschiedet. „P & C wird keine Filiale mehr in Siegburg eröffnen“, sagte Huhn am Mittwochabend. Das liege aber nicht an Siegburgs Attraktivität als Einkaufsstadt, sondern habe vielfältige unternehmensinterne Gründe. „Jetzt kann an dieser Stelle endlich eine Entwicklung stattfinden“, so Huhn. Und auf Siegburg komme damit die dritte Großbaustelle an prosperierender Stelle zu.

Die Stadt hat in der Zwischenzeit weiter daran gearbeitet, das zentral gelegene Grundstück vis-à-vis des Kaufhofs attraktiver für den Einzelhandel zu machen. So nimmt der seit langem gehegte Plan, den Autoverkehr auch aus diesem letzten Stück der Fußgängerzone zu holen, Gestalt an. Statt wie bisher über die Kaiserstraße soll er künftig über eine neu zu schaffende Zufahrt von der Ringstraße aus in die Burggasse hin zum Allianzparkplatz gelangen.

Das hat die Politik mit den ersten Schritten hin zum Integrierten Stadtentwicklungskonzept (ISEK) mehrheitlich beschlossen. Das dafür notwendige Grundstück, auf dem derzeit noch das Gebäude des früheren Duve-Möbelhauses steht, ist bereits im Besitz der Stadt. Der Bebauungsplan als Basis für die neue Zufahrt ist in Arbeit.

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