Mittelaltermarkt in Siegburg Händler ziehen positive Bilanz

SIEGBURG · Am Freitagabend heißt es einpacken, abbauen, sortieren, die Zelte und Stände noch mal durchfegen. Immerhin fast vier Wochen bot der Siegburger Marktplatz dem Trupp von Kramer, Zunft und Kurtzweyl mit ihrem Mittelaltermarkt ein zweites Zuhause.

Händler, Gaukler und Spaßmacher - aber auch die Verwaltung - ziehen eine durchweg positive Bilanz: "Es ist in diesem Jahr so rund gelaufen wie nie zuvor", sagt Martin Rath alias Mokka-Martin, der die 46 Händler vertritt. Da sei man sich einig mit Natalie Niederdrenk, der Leiterin der Touristinformation Siegburg, mit der sich die Verantwortlichen gestern Morgen zum Resümee trafen.

"Die Witterung hat mitgespielt. Im Vergleich zum Vorjahr kamen nicht nur viel mehr Besucher, sie kamen auch von viel weiter her, aus den Niederlanden, aus Frankreich und England." Büttel Molinarius, mit bürgerlichem Namen Wolfgang Struchdrup und zuständig für den kulturellen Teil des Mittelaltermarkts, bestätigt: "Wir waren ausgebucht. Alle Vormittagsführungen und Kindergeburtstagstermine waren voll. Das Konzept mit zwei Bühnen war so erfolgreich, dass wir es beibehalten werden."

Auch Horst Pfetzing ist zufrieden. Seit elf Jahren ist der Korbmacher fester Bestandteil des Mittelaltermarkts. "Es ist immer wieder schön. Wir haben Stammkunden, wir verstehen uns gut mit den Obst- und Gemüsehändlern auf dem Markt, selbst der Friseur kennt uns", erzählt seine Frau Heide.

[kein Linktext vorhanden]In dritter Generation flechtet Pfetzing Körbe. "Dieses Handwerk hier zeigen zu können, vor allem Schulkindern, macht Spaß. Ich möchte damit etwas von den Werten dieser Kunst vermitteln", so der 52-Jährige. Schließlich ist jeder Schritt Handarbeit: Vom Ernten übers Trocknen, vom Schälen übers Spalten, vom Kochen bis zum Flechten. "Die Besucher Siegburgs kaufen gerne Kaminholzkörbe und Handkörbe", weiß Pfetzing.

Mittelaltermarkt in Siegburg
5 Bilder

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Seit Neuestem gibt es Babykörbe, die man aufhängen kann. "Im Sommer haben wir einen Korb nach Sankt Augustin geliefert. Jetzt war die Frau bei uns und erzählte, dass das Kind seit zwei Monaten da ist und in dem Körbchen schläft", freut sich Heide Pfetzing. Im Januar macht sich ihr Mann wieder ans Werk: Diesmal fürs erste eigene Enkelkind.

"Es ist nach 20 Jahren so, dass wir Freundschaften in Siegburg geschlossen haben. Wir mögen die Leute, die Leute mögen uns", so Rath. Regelrechte Abschiedsszenen spielten sich in den vergangenen Tagen ab: "Es gab kleine Geschenke von Kunden, es werden noch mal Telefonnummern getauscht." Morgen geht die Gruppe Kramer, Zunft und Kurtzweyl wieder auseinander. Rath: "Wenn ich nächstes Jahr in meinem Laster sitze und auf Siegburg zufahre, freue ich mich wieder drauf."

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