Kölsche Nacht in Siegburg Gute Premiere mit etwas Luft nach oben

Siegburg · Zum Tanz in den Mai haben die Bläck Fööss bei der ersten "Kölschen Nacht" in Siegburg die Rhein-Sieg-Halle gerockt. Die Besucherzahl blieb hinter den Erwartungen zurück.

 Die Bläck Fööss sind bei der Kölschen Nacht in Siegburg die Stars des Abends.

Die Bläck Fööss sind bei der Kölschen Nacht in Siegburg die Stars des Abends.

Foto: Paul Kieras

In der Rhein-Sieg-Halle heizt DJ Ronaldo die Stimmung mit bekannten Partyhits noch einmal so richtig an, die Gäste decken sich an den Theken mit Getränken ein und bahnen sich so langsam einen Weg zur Bühne. Es ist kurz vor halb zehn, in einigen Minuten werden die „Bläck Fööss“ erwartet. Auch vor der Tür werfen einige Gäste immer wieder einen Blick auf die Uhr, um nichts zu verpassen. Dann kündigt der DJ die „Urväter“ der kölschen Musik an, der Saal tobt, als die etwas in die Jahre gekommenen Herren gemächlich ihren Platz an den Instrumenten und vor den Mikrofonen einnehmen. Einige kurze Begrüßungsworte, dann intoniert die Band mit „Drink doch ene met“ gleich einen ihrer größten Hits und das Publikum stimmt von der ersten Silbe an ein.

Für die meisten Gäste waren die Fööss das Highlight, das die erste „Kölsche Nacht“ zu bieten hatte. Und die zeigten, dass sie immer noch fit wie ein Turnschuh sind und jeden Saal zum Kochen bringen können. Sie reihten einen ihrer Hits an den anderen und die Fans quer durch alle Altersklassen waren aus dem Häuschen, schunkelten, sangen mit, reckten die Arme in die Höhe und strahlten vor kölscher Glückseligkeit.

Die Mammutveranstaltung startete bereits nachmittags um 15 Uhr auf dem Vorplatz der Halle, wo sich allerdings aufgrund des durchwachsenen Wetters nicht ganz so viele Gäste, wie vom Veranstalter erhofft, mit dem ersten Bier in Feierlaune brachten. Zum Auftakt der Live-Acts auf der Bühne ging es dann in den Saal, wo Sänger und Entertainer Bruce Kapusta, auch als „Der Clown mit der Trompete“ bekannt, erfolgreich die Rolle des Eisbrechers übernahm. Ihm folgten „Kuhl un de Gäng“, sechs „junge Wilde“, die mit sattem Sound zeigten, dass kölsche Musik nicht nur „Ufftata“ sein muss. Dann war erst einmal Pause bis zum Auftritt der Bläck Fööss, die der DJ mit Musik vom Band überbrückte. Viele nutzten allerdings die Zeit, um draußen frische Luft zu schnappen. Mit eigenen Songs und kölschen Klassikern brachten zum Abschluss des Abends die „Köbesse“ noch einmal ordentlich Schwung in die Bude. Doch da waren auch schon viele Partygäste gegangen.

Die erste „Kölsche Nacht“ wurde unterschiedlich bewertet. „Die Bandauswahl ist gut, die Stimmung suboptimal“, meinte zum Beispiel Ralf Fiebig (50) aus Siegburg, der mit acht Freunden gekommen war. Seiner Meinung nach lag das daran, dass die mitten im Saal aufgebaute Technik dem Publikum „zu wenig Entfaltungsmöglichkeit lässt.“ Außerdem bedauerte er, dass zu wenige Besucher gekommen waren. Auch Hallendirektor Frank Baake hätte sich „etwa 500 Gäste mehr“ gewünscht, war aber ansonsten mit der Veranstaltung zufrieden. Die Siegburgerin Carina Sterzenbach (25) sah das ganz anders: „Ich mag es lieber, wenn ich etwas Freiraum habe und nicht so ein Gedränge herrscht.“ Die Stimmung fand sie „bestens“.

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