Diskussion um Südtangente Grüne im Kreis setzen auf Bus und Bahn

RHEIN-SIEG-KREIS · Die Kreistagsfraktion der Grünen lehnt eine Verknüpfung der Sanierung der Autobahn 565 mit dem Bau des Venusbergtunnels ab. Stattdessen sei es notwendig, das in den kommenden Jahren befürchtete Verkehrschaos "durch ein umfangreiches Maßnahmenpaket abzumildern", sagte Ingo Steiner, Vorsitzender des Planungs- und Verkehrsausschusses des Kreistages.

Mit dieser Haltung stellen sich die Grünen gegen ihren Koalitionspartner. Die CDU hatte, wie die Mehrheit des Planungsausschusses, dafür votiert, die Südtangente zwischen Venusbergtunnel und Ennertaufstieg in den Bundesverkehrswegeplan aufzunehmen.

"Bereits in diesem Jahr werden die ersten Sanierungsarbeiten und damit Verkehrsbehinderungen kommen", sagte Ingo Steiner. Dies sei nur ein Vorgeschmack auf die insgesamt zehn Jahre dauernden Sanierungsarbeiten. Zum Venusbergtunnel sagte Steiner: "Konkrete Planungen existieren nicht", zudem lehne die Stadt Bonn das Projekt ab.

Selbst wenn man den Venusbergtunnel wolle, könne er frühestens in 15 bis 20 Jahren realisiert werden, so Steinerweiter. Entsprechend lehne es seine Fraktion ab, "die anstehenden Verkehrseinschränkungen in der Region mit der Frage Venusbergtunnel oder gar Ennertaufstieg zu verknüpfen".

Stattdessen wollen die Grünen auf eine Stärkung des ÖPNV und des Radverkehrs setzen, wie ihr verkehrspolitischer Sprecher Martin Metz erläutert: "Wir haben umfangreiche Vorschläge für einen nachhaltigen und ökologisch orientierten Maßnahmenmix vorgelegt." Im Straßennetz müsse optimiert werden, "wo es geht - dabei gilt: Ausbau vor Neubau, wie bei der B 56 in Beuel".

Park-and-ride-Möglichkeiten müssten ausgebaut werden, fordern die Grünen weiter. "Das sind die Rezepte, die helfen", so Metz. "Daran muss man arbeiten und für eine Umsetzung sorgen und nicht die ideologischen Debatten der Vergangenheit führen. Denn die helfen sicher wenig."

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