Tourismus an Sieg und Rhein Gästezahl im Rhein-Sieg-Kreis steigt leicht an

Rhein-Sieg-Kreis · Die jüngsten Übernachtungszahlen deutet auf eine stabile Entwicklung hin. Hennef verbuchte im ersten Halbjahr den größten Zuwachs im Rechtsrheinischen.

Der Tourismus im Rhein-Sieg-Kreis hat im ersten Halbjahr 2017 leicht zugelegt. Im Vergleich zum gleichen Zeitraum 2016 stieg die Zahl der Gäste insgesamt um 0,3 Prozent auf 292 328. Das geht aus einer Erhebung des statistischen Landesamts IT.NRW hervor. Darin ausgenommen sind Betriebe mit weniger als zehn Betten. Sie werden nicht erfasst.

Rechtsrheinisch ergibt sich in den Kommunen ein uneinheitliches Bild. Ein sattes Plus verzeichnet die Stadt Hennef. Dort ist die Zahl der Gästeankünfte in den ersten sechs Monaten um 16,3 Prozent auf 26 795 gestiegen – der zweitgrößte Zuwachs im Kreis. Die Zahl der Gäste aus dem Ausland stieg sogar um 28,9 Prozent. Im Durchschnitt bleiben die Touristen 3,8 Tage in der Stadt; 101 989 Gästeübernachtungen (plus 7 Prozent) zählte IT.NRW in 13 Betrieben. Thomas Kirstges, Leiter des Fachbereichs Wirtschaftsförderung und Tourismus der Stadt Hennef, führt den großen Anstieg auf die Zusammenarbeit in der Naturregion Sieg mit dem Natursteig Sieg zurück. So hätten gemeinsame Marketingaktionen der beteiligten Kommunen die Zahl der Tagesgäste enorm steigen lassen.

Viele Gäste kamen aus dem Ausland

Die Übernachtungszahlen und die Aufenthaltsdauer der Gäste seien zudem stark durch die Sportschule des Fußballverbands Mittelrhein geprägt, so Kirstges. „Besonders der Anstieg der Gäste aus dem Ausland ist klar durch die vielen Lehrgänge, die in diesem Haus angeboten werden, zu begründen.“ Kräftig legte auch Troisdorf mit einem Gästeplus von 12,3 Prozent auf 29 961 zu. Aus dem Ausland kamen 38,1 Prozent mehr Besucher. Bei den Übernachtungen liegt Troisdorf aber trotz eines Zuwachses von 22,5 Prozent mit 58 633 weit hinter Hennef. Einen starken Besucheranstieg gab es auch in Lohmar (plus 14 Prozent) und Eitorf (plus 11 Prozent).

Weniger deutlich fiel das Plus in Siegburg aus. In die Kreisstadt kamen insgesamt 28 892 Gäste und damit 6,5 Prozent mehr. Verluste von 14,1 Prozent musste sie bei den ausländischen Besuchern hinnehmen. Die Zahl hänge immer von den Messen in Köln und Düsseldorf ab, so Stadtsprecher Jan Gerull. Sie werde im Herbst mit der UN-Klimakonferenz in Bonn wieder ansteigen. So seien im Friendly Cityhotel Oktopus für den Zeitraum nicht nur Zimmer, sondern auch Tagungsräume gebucht. Den deutlichsten Anstieg im Kreis erreicht Siegburg bei der Bettenzahl. 909 Betten werden angeboten. Zum Vergleich: Im ersten Halbjahr 2016 waren es 742. Grund ist der Umzug des Katholisch Sozialen Instituts auf den Michaelsberg. Von der Ansiedlung erhofft sich die Stadt viel. „Im Idealfall halten sich die Gäste nicht nur auf dem Michaelsberg auf, sondern kommen auch hinab in die Stadt“, sagt Gerull.

Verluste müssen Sankt Augustin (minus 1,5 Prozent auf 5899 Gäste), Windeck (minus 7,1 auf 7081 Gäste) und Much (minus 14,9 Prozent auf 9497 Besucher) hinnehmen. In Much führt Helga Trimborn, Erste Vorsitzende des Touristikvereins „Bergisch hoch vier“, das auf den Weggang des Hotels Lindner zurück. Zwar habe es einen nahtlosen Übergang gegeben, aber die neuen Besitzer müssten zunächst bekannt werden. Trimborn sieht Lohmar, Much, Neunkirchen-Seelscheid und Ruppichteroth aber gut aufgestellt: „Es gibt den Trend, dass man in der Region wieder Kurzausflüge macht. Davon profitieren wir ungemein. Denn das Bergische ist gut zu erreichen.“

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