Kommentar Flagge gezeigt

Siegburg hat Flagge gezeigt gegen die AfD, und das friedlich. Gut so! Parteien, Kirchen, Gewerkschaften und Künstler haben deutlich gemacht, dass diese immer weiter nach rechts driftende Partei und ihre Anhänger in Siegburg nicht willkommen sind – weil deren Haltung, weil deren Tun vor allem hassgetrieben ist.

Darüber konnte das Kostüm des Biedermanns, in dem sich einige AfD-Redner zeigten, nicht hinwegtäuschen. Und auch das fiel auf: Die AfD musste offensichtlich Mitwirkende aus ganz Deutschland – unter anderem aus dem Osten der Republik – herbeikarren, um überhaupt ein Programm auf die Beine stellen zu können. Ob das am Ende des Tages beruhigend ist? Nein, da gibt es nichts herunterzuspielen.

Deshalb war es richtig, mit geballter Kraft gegen diese Kundgebung der Rechten zu mobilisieren. Als kleiner Wermutstropfen bleibt, dass sich die Gegendemonstranten im Vorfeld auf kein gemeinsames Bühnenprogramm einigen konnten. Hier das Bündnis Bunter Rhein-Sieg-Kreis, dort die Linken – Leute, ihr habt doch ein gemeinsames Ziel, wieso diese Trennung? Bei so einer wichtigen Sache müssen alle an einem Strang ziehen.

Immerhin hatten die jeweiligen Organisatoren es noch geschafft, ihre Bühnenprogramme aufeinander abzustimmen. Vielleicht gelingt es ja wenigstens in Zukunft, eine gemeinsame Strategie gegen Fremdenfeindlichkeit und gegen Parolen von Rechts zu fahren. Das ist ein Prozess, eine Daueraufgabe weit über den gestrigen Tag hinaus.

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