Sicherheit bei Karnevalzügen Firmen helfen mit großen Fahrzeugen aus

Rhein-Sieg-Kreis · Mit Lastwagen sperren die Organisatoren bei den Karnevalszügen im Kreis neuralgische Punkte ab. Dabei erhalten die Vereine auch Unterstützung von privaten Unternehmen.

 "De Zoch kütt": Damit die Narren sicher feiern können, wie hier in Birlinghoven 2016, gibt es zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen.

"De Zoch kütt": Damit die Narren sicher feiern können, wie hier in Birlinghoven 2016, gibt es zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen.

Foto: Holger Arndt

Die geforderten Straßensperren und Fahrzeuge zur Blockade der direkten Zufahrten stehen für den Siegburger Rosenmontagszug und die Veedelszöch in der Kreisstadt bereit. Die Züge könnten alle starten, erklärte Jörg Sola Schröder, Geschäftsführer des Siegburger Karnevalskomitees. Damit kommt die Stadt den Sicherheitsempfehlungen der Kreispolizei nach. Hintergrund sind die Terroranschläge von Berlin und Nizza, bei denen Lastwagen in Menschenmengen gerast waren.

Sola Schröder dankte ausdrücklich der Stadt, der Feuerwehr und dem Technischen Hilfswerk für ihre Unterstützung, aber auch verschiedenen privaten Unternehmen, die kostenfrei Fahrzeuge aus ihrem Fuhrpark überlassen. Nur die Kosten für das Personal müssten die Vereine tragen. Das betrifft die Lkw-Fahrer und die Beifahrer, die erstmals auf jedem Fahrzeug, das in einem Zug mitfährt, zwingend vorgeschrieben sind. Sola Schröder zeigt für die verschärften Auflagen Verständnis. Er kritisiert aber die kurze Zeit, die für die Vorkehrungen zur Verfügung stand. „Der Anschlag in Berlin war seit Dezember bekannt, wir haben aber erst zweieinhalb Wochen vor Karneval von den verschärften Sicherheitsvorschriften erfahren.“

Dirk Beutel, Zugleiter des großen Sankt Augustiner Zugs durch Niederpleis, Mülldorf und Ort, erhielt die Information über die Sicherheitsempfehlungen knapp vier Wochen vor Karneval von der Polizei und dem städtischen Ordnungsamt. „Da haben sie uns auch gesagt, welche Standorte wir sichern müssen“, sagt Beutel. Über den Zugweg verteilt sind das 30 Punkte. Dabei kann er auf die Hilfe ortsansässiger Firmen setzen. „Sie stellen die Fahrzeuge und das Personal. Wenn wir das alles bezahlen müssten, wäre es für uns nicht machbar“, so Beutel, der sich mehr Unterstützung von Polizeiseite gewünscht hätte, etwa über die Bundespolizei. Laut Burkhard Rick, Sprecher Polizei Rhein-Sieg, ist die Polizei im Land während der Karnevalstage voll ausgelastet. Rick: „Wir tun, was wir können.“

Auch in Niederkassel gab es Besprechungen im Vorfeld. „Wir haben uns sowohl Verwaltungsintern als auch mit den Zugleitern zusammengesetzt“, berichtet der Erste Beigeordnete Helmut Esch, der auch Zugleiter des Rheidter Karnevalszuges ist. Grundsätzlich werde die Stadt auf eigene Kosten die in Frage kommenden Zufahrtstraßen mit geeigneten Fahrzeugen des Bauhofes sichern. „Das sind in der Regel pro Karnevalszug vier bis fünf Stellen“, sagt Esch. In Rheidt werden die Bauhoffahrzeuge etwa an der Deutzer Straße, der Marktstraße und der Südstraße stehen. Sollte ein Fahrer auf einem Wagen ausfallen, müsse der neue Fahrer dem Rheidter Karnevalskomitee gemeldet werden, so Esch. „Bevor er ins Führerhaus darf, wird er überprüft.“

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