Sommerwerkstatt auf dem Brückberg Finanzlage macht die Zukunft der Sommerwerkstatt unsicher

Siegburg · Die finanzielle Situation belastet die Sommerwerkstatt auf dem Siegburger Brückberg. Dort sind 120 Kinder kreativ.

 Aus Holzpaletten bauen die Kinder bei der Zukunftswerkstatt auf dem Brückberg Kreatives.

Aus Holzpaletten bauen die Kinder bei der Zukunftswerkstatt auf dem Brückberg Kreatives.

Foto: Holger Arndt

Wie sieht unsere Zukunft aus? Wie können wir diese gemeinsam gestalten? Mit diesen Fragen beschäftigen sich nicht nur die Teilnehmer der Zukunftswerkstatt, sondern auch Künstlerin Martina Clasen. „Es wird immer schwieriger, die Finanzen für dieses großartige Projekt aufzubringen“, sagt sie. Die Sommerkurse des Jungen Forums Kunst (JFK) wandern seit 2014 durch ganz Siegburg und finden in verschiedenen Stadtteilen statt. Das sei eher eine Notlösung. Wegen der Bauarbeiten auf dem Michaelsberg konnte Das Junge Forum Kunst seine Sommerakademie nicht mehr auf der großen Wiese an der Abtei anbieten. „Dieser feste Platz war einfach perfekt. Wir waren zentral, wir hatten Platz und alle Materialien vor Ort“, erklärt Clasen.

Im kommenden Jahr feiert sie das 15-jährige Bestehen der Sommerakademie. „Dann müssen wir endlich entscheiden, ob und wie es mit unseren Kursen weitergeht. Das Sponsoring reicht leider hinten und vorne nicht“, sagt Clasen. Doch nicht nur das: Das JFK will wieder einen fixen Standort für die Sommerwerkstatt, am liebsten zurück auf die Wiese auf dem Michaelsberg.

In diesem Jahr ist Martina Clasen mit 120 Teilnehmern und sieben Mitarbeitern auf dem Kolpingplatz im Stadtteil Brückberg, dort häufen sich Holzpaletten und Werkzeug. Unter Zelten sind Staffeleien aufgestellt, an denen mit Farbe bekleckste Kinder Leinwände bemalen. Die Sommerkurse von Clasen stehen diesmal ganz unter dem Motto Zukunft. In der Mitte des Platzes bauen Kinder aus Holzpaletten dafür eine „Zukunftsstadt“. Der achtjährige Phelan steht in seinem Raum aus Holzwänden, er sagt: „Das ist die Küche, ich muss noch einen Herd machen, weiß aber nicht wie.“

Clasen hält eben dieses kreative Arbeiten für notwendig. „Die Gesellschaft hat sich gewandelt, heute müssen Kinder bis halb Fünf in der Offenen Ganztagsschule sitzen und bekommen damit Stress anerzogen. Dabei sind sie unsere Zukunft, und das dürfen wir nicht versauen.“ Sie merke, wie die Kinder begieriger würden, selbst Hand anzulegen. „Es geht doch nur darum, dass sie glücklich sind und nicht, dass ein schickes Auto vor der Tür steht.“

Die neun Jahre alte Isis hat das schon verinnerlicht. Sie hat sich den Wunschbaum ausgedacht, eine Holzplatte, die sie mit grünem Stoff geschmückt und mit aufgeschriebenen Wünschen behangen hat. „Ich wünsche mir, dass es keinen Streit gibt.“ Und: „Ich will, dass die Sachen, die wir bauen, nicht kaputt gemacht werden“, steht auf ihrem Baum.

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