Das neue Schuljahr 2017/18 Erster Schultag für 5706 i-Dötzchen im Rhein-Sieg-Kreis

Rhein-Sieg-Kreis · Für 5706 i-Dötzchen ist am Donnerstag der erste Schultag. Der Schulpsychologischer Dienst des Rhein-Sieg-Kreises gibt Eltern von i-Dötzchen Tipps für einen erfolgreichen Schulanfang.

 Die bunten Schultüten zur Einschulung sind Symbol für den Beginn eines neuen Lebensabschnitts der Kinder.

Die bunten Schultüten zur Einschulung sind Symbol für den Beginn eines neuen Lebensabschnitts der Kinder.

Foto: picture alliance / dpa

Am Donnerstag ist es soweit: 5706 i-Dötzchen werden laut Rhein-Sieg-Kreis an den Grundschulen erwartet. Für die Schulanfänger beginnt ein neuer Lebensabschnitt, dem die meisten von ihnen entgegengefiebert und auf den sie sich gefreut haben. Damit das so bleibt, sie die Neugierde auf Neues und die Freude am Lernen behalten, müssen vor allem die Eltern Hilfestellung leisten. Denn schon am ersten Tag zeigt sich eine drastische Veränderung zum bisherigen Leben als Kindergartenkind.

„In den Kindergärten waren sie die Großen, jetzt sind sie zu einem System gewechselt, in dem sie die Kleinsten sind“, erklärt Volker Neuhaus, Leiter der Psychologischen Beratungsdienste des Rhein-Sieg-Kreises. Auch bestünden aufgrund des variierenden Einschulalters zum Teil erhebliche Unterschiede in der Zusammensetzung einer Klasse mit wiederum unterschiedlichen Temperamenten. Denn das Alter kann zwischen noch fünf Jahren und fast sieben Jahren differieren. Außerdem seien die Kinder es aus den Kitas gewohnt, bis zu einem bestimmten Zeitpunkt einzutreffen, ab jetzt müssten sie pünktlich zu einer bestimmten Uhrzeit erscheinen, so Neuhaus.

Dass die Erstklässler unter Umständen niemand anderen kennen, sieht Alexander Elwert, kommissarischer Abteilungsleiter schulpsychologischer Dienst beim Kreis, als weniger problematisch an. Nach seiner Erfahrung knüpften die kleinen Jungen und Mädchen schnell neue Kontakte. Wichtig sei es aber, den Kindern zum besseren Kennenlernen der Klassenkameraden die Möglichkeit zu geben, sich auch außerhalb des Schulalltags zu treffen. Zum Tag der Einschulung würde den „Neuen“ an den meisten Schulen ein „feierlicher Empfang“ bereitet, Kinder aus höheren Klassen übernähmen zum Teil Patenschaften bei den Jüngeren, um ihnen als Ansprechpartner beim Einleben zur Seite zu stehen, so Elwert.

Lehrer als Bezugsperson müssen akzeptiert werden

Der Start in den Morgen sollte nach Meinung von Neuhaus „ritualisiert“ und ohne Zeitdruck angegangen werden. Dazu gehöre auch die Einrichtung eines Zeitpuffers, damit der Tag nicht gleich mit Stress und Hektik beginne. Ein Frühstück und die Mitgabe von Verpflegung für die Pause hält er für unerlässlich, auch wenn die Kinder in der OGS ein Mittagessen erhielten. Am Anfang bereite es vielen Erstklässlern Schwierigkeiten, sich zu konzentrieren und länger still zu sitzen. Das lege sich aber mit der Zeit. In diesem Zusammenhang warnen Neuhaus und Elwert davor, die Kinder zu überfordern. Zum Beispiel bei den Aktivitäten innerhalb der OGS. „Nicht gleich alles buchen, was angeboten wird“, raten sie ebenso wie den Schülern nachmittags noch genügend Zeit zum Spielen und für Freizeit einzuräumen.

Ganz wichtig ist ihnen der Hinweis, dass Eltern die Sorgen ihrer Kinder ernst nehmen. Sie sollten ihnen zeigen: „Wir sind an deiner Seite und unterstützen dich, Du musst dir keine Sorgen machen“. Unterstützung hieße aber nicht „abnehmen“, betonen die Experten und nennen als Beispiel das Erledigen der Hausaufgaben. Den Kindern müsse klargemacht werden, dass sie dafür alleine verantwortlich seien. Neuhaus empfiehlt aber, den Nachwuchs dabei zu ermutigen, ihn zu stärken und ihm Zuversicht zu geben. Zudem sollten Eltern ein gewisses Vertrauen in die Kompetenzen der Lehrkräfte setzen und sie als neue Bezugsperson ihrer Kinder akzeptieren.

Als ganz falsch bezeichnen es die beiden Psychologen, vor den Kindern über die Fähigkeiten der Lehrer zu diskutieren oder ihnen den Eindruck zu vermitteln, man möge den Pädagogen nicht. Eine Lösung für Probleme könne es immer nur in enger Zusammenarbeit von Lehrern und Erziehungsberechtigten geben. Ihr letzter Tipp für Donnerstag lautet, die Kinder nicht mit dem Satz „Jetzt beginnt der Ernst des Lebens“ zu verschrecken. Der Schuleintritt sei zwar „ein Meilenstein in der Persönlichkeitsentwicklung, aber keine schwierige Zeit, sondern eine freudige Lebensphase“, gibt Elwert Eltern zu bedenken.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort