Umweltkeim in Bonn und der Region Keim im Trinkwasser kommt wohl aus Siegburg

Region/Bonn · Die Ursache für den ungefährlichen Umweltkeim im Trinkwasser bleibt unklar, aber die Herkunft steht wohl fest: Aus einer Aufbereitungsanlage in Siegburg.

Der Umweltkeim im Trinkwasser der Region stammt vermutlich aus der Trinkwasseraufbereitungsanlage Siegburg-Siegelsknippen. „Der grundsätzliche Verdacht ist gegeben“, sagte Dirk Radermacher, stellvertretender Geschäftsführer des Wahnbachtalsperrenverbandes (WTV), am Freitag dem General-Anzeiger.

Der Keim mit dem Namen Lelliottia Amnigena war in Teilen des Rhein-Sieg-Kreises, der Stadt Bonn, der Gemeinde Grafschaft und der Stadt Remagen gefunden worden. Der Kreis stuft ihn als ungefährlich für die Verbraucher ein. Im Rhein-Sieg-Kreis beliefert der WTV, so Radermacher, 15 Kommunen teilweise oder komplett – Ausnahmen sind Niederkassel, Bad Honnef, Much und Swisttal.

Laut Radermacher ist es aber schwierig, die Ursache für den Keim festzustellen. Das liege daran, dass der WTV das Wasser über Leitungen bis zu den Stadtgrenzen der jeweiligen Kunden liefert, etwa den Stadtwerken Bonn. Von dort an übernimmt laut Radermacher der örtliche Versorger den Transport zu den Verbrauchern.

Und der Keim werde vor allem in den jeweiligen Netzen der betroffenen Stadtwerke häufig gefunden, nicht aber im System des WTV. „Wir haben bei uns bislang nur Einzelbefunde, das ist aber auch nicht ungewöhnlich“, sagte Radermacher. Da die Netze der betroffenen Städte und Gemeinden aber nicht untereinander verbunden sind, „muss es aus unserem System kommen. Die Indizien führen zu einem zentralen Einspeisepunkt“, sagte er.

Der WTV nehme deshalb mehr Proben als sonst, mögliche Ergebnisse will er am Dienstag bei der nächsten Sitzung der Expertenkommission präsentieren. In dem Gremium sitzen Vertreter der jeweiligen Gesundheitsämter, des Hygieneinstitutes der Universität Bonn und der Wasserversorger.

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