Einbruch in Siegburg Einbrecher fahren erneut mit Auto in Juweliergeschäft

Siegburg · Noch unbekannte Täter sind in der Nacht mit einem gestohlenen Fahrzeug in ein Juweliergeschäft in der Siegburger Innenstadt gefahren. Anschließend konnten sie mit ihrer Beute flüchten. Es ist der zweite Vorfall dieser Art.

Es ist ein Bild der Verwüstung, das sich Ronald Krick am frühen Mittwochmorgen in seinem Juweliergeschäft an der Goldenen Ecke bietet. Die Eingangstür und Teile des Schaufensters sind zerstört. Im Inneren liegen einzelne verkratzte Schmuckstücke zwischen den Scherben. „Ich wurde gegen 4 Uhr von unserer Sicherheitsfirma geweckt, dass bei uns eingebrochen wurde – schon wieder“, berichtet Krick.

Bereits im September des vergangenen Jahres waren Unbekannte in das Schmuckkontor an der Kaiserstraße eingebrochen. Wie damals, sind die Täter zunächst mit einem Auto rückwärts in die Fassade des Geschäfts gefahren. Wieder waren es drei Männer, von denen zwei in das Geschäft eindrangen, während einer vor der Tür Schmiere stand, wie die Polizei mitteilte. Und wie bereits vor rund neun Monaten, gelang es den Tätern auch jetzt, mit ihrer Beute zu Fuß zu flüchten. Das als gestohlen gemeldete Fahrzeug ließen sie am Tatort zurück.

Einbruch in Juweliergeschäft in Siegburg
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Die Parallelen zwischen den beiden Einbrüchen sind offenkundig. „Nachdem ich die Aufnahmen der Überwachungskamera gesehen habe, glaube ich, dass es dieselben Täter waren“, sagt Krick. Ob hinter den Einbrüchen tatsächlich Serientäter stecken, konnte die Polizei allerdings noch nicht bestätigen. Die Ermittlungen hätten gerade erst begonnen. „Zurzeit ist die Spurensicherung mit der Untersuchung des Autos beschäftigt“, sagte ein Polizeisprecher auf Anfrage des General-Anzeigers.

Zeugen, die die Polizei am Mittwochmorgen alarmiert hatten, hätten noch beobachten können, dass die drei Täter zu Fuß in Richtung Michaelsberg flüchteten. Andere Personen wollen gesehen haben, dass die Einbrecher die Flucht mit Fahrrädern fortsetzten, teilte die Polizei mit. Bei den Tätern soll es sich um Männer mit „südländischem Aussehen“ handeln. Sie sollen zwischen 25 und 30 Jahren alt sein und schwarze Hosen und schwarze Kapuzenpullis getragen haben.

Täter haben sich die Beute gezielt ausgesucht

Das Auto, das sie bei dem Einbruch genutzt haben – ein grauer Mitsubishi Carisma –, stammt laut Polizei aus Hennef. Dort wurde am Samstagabend ein Wagen an der Straße „Auf dem Asbach“ entwendet. Zwei verdächtige Personen, die von Zeugen zur Tatzeit am Fahrzeug beobachtet worden sind, ähneln der Beschreibung nach den Einbrechern in Siegburg.

Ronald Krick muss sich jetzt zunächst darum kümmern, die Schäden an seinem Geschäft zu beseitigen. Bereits am Mittwochmorgen waren Handwerker dabei, die Eingangstür des Ladens notfallmäßig zu erneuern. Wie groß der finanzielle Schaden ist, konnte er am Mittwoch noch nicht sagen. „Fest steht, dass die Täter nicht alles mitgenommen haben, was sie in die Finger bekommen konnten. Sie haben sehr gezielt Stücke herausgegriffen. Meist schwere Goldsachen“, sagt der Juwelier.

Krick ist sich sicher: Die Täter müssen sich bereits im Vorfeld einen guten Überblick über seine Waren gemacht haben.

Der Einbruch im September habe insgesamt einen Schaden von 80.000 Euro verursacht. „Den größten Anteil machten die Reparaturkosten aus“, sagt Krick. Auch jetzt rechnet er mit mindestens acht Wochen, bis sein Geschäft wiederhergestellt ist. „Am längsten dauert es, das Panzerglas in den Fenstern zu erneuern“, so Krick. Dies müsse extra angefertigt werden.

Juwelier hofft auf Hilfe der Stadt

Ob der Goldschmiedemeister, der auch in Bonn und Koblenz Filialen betreibt, die Sicherheitsvorkehrungen in seinem Siegburger Laden erhöht, wisse er jetzt noch nicht. Zunächst müsse er mögliche Schritte mit seinem Versicherer besprechen. Dieser habe nach dem ersten Blitzeinbruch im September zunächst keine neuen Auflagen gestellt. „Es ist ja so: Wenn Einbrecher hier reinwollen, dann kommen sie auch rein“, so Krick. Im Zweifel würden sie dann statt eines Autos einen Lkw für die Tat nehmen. „Solche Leute schrecken vor nichts zurück.“

Freuen würde sich der Juwelier, wenn er Hilfe von der Stadt Siegburg bekommen würde. „Vielleicht könnte man eine Laterne versetzen oder andere Hindernisse schaffen? Das würde sicher nicht alle Einbrecher abschrecken, die die Masche mit dem Auto nutzen, aber vielleicht einige.“

Die Stadt signalisierte am Mittwoch sofort Gesprächsbereitschaft. „Wir nehmen das natürlich sehr ernst“, sagte Pressesprecher Jan Gerull. In einem Gespräch mit dem Bauamt könne Krick gerne Maßnahmen besprechen.

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