Sicherheit am Michaelsberg Ein neues Konzept für den Berg

Siegburg · Der Michaelsberg ist in die Jahre gekommen. Jetzt soll er wieder schöner und vor allem sicherer werden. Den Weg dahin, gibt das mit Bürgern entwickelte Michaelsbergkonzept vor.

Nicht nur die Abtei, sondern auch der Michaelsberg selbst ist im Wandel – und war es in all den Jahren. Das belegen alte Ansichten mit Obstwiesen, Weinanbau und vor allem mit freier Sicht auf die Abtei. Davon ist nicht mehr viel übrig. Das soll sich ändern. Der Michaelsberg soll wieder schöner und vor allem sicherer werden. So sieht es das 2014 beschlossene Integrierte Entwicklungskonzept Michaelsberg vor, an dem die Siegburger in mehreren Bürgerforen mitgewirkt haben. Rund sieben Millionen Euro will die Stadt in die Hand nehmen, um ihren Berg in den nächsten Jahren wieder zu einer „lebendigen historischen Mitte“ zu machen.

So sollen unter anderem historische Gartenelemente wieder sichtbar, Wegeverbindungen wieder hergestellt, Streuobstwiesen angelegt und der Spielplatz erneuert werden. Vor der reinen Verschönerung steht allerdings zunächst die Sicherheit. Denn der Michaelsberg, ein vulkanisches Gestein aus der Tertiärzeit, ist in Bewegung. Davon erzählten tiefe Setzrisse an den Wänden und Decken des alten Klostergebäudes, und davon zeugen bis heute regelmäßige Steinabstürze.

Wege in Folge von Steinabstürzen gesperrt

Mehrere Wege sind deswegen gesperrt. Erst Ende 2015 hatte sich unterhalb des Johannistürmchens ein etwa zehn Tonnen schwerer Felsbrocken gelöst, der Weg zwischen Mühlentorparkplatz und Kleiberg war mehrere Wochen gesperrt. Erste Arbeiten zur Sicherung waren bereits für 2015 geplant, aber angesichts der städtischen Haushaltslage auf Eis gelegt worden. Im Etat 2016 stehen jetzt 500.000 Euro für die wichtigsten Sicherungsmaßnahmen, weitere drei Millionen Euro sind bis 2019 eingeplant. Ein erster Schritt war im April die Errichtung eines Tuffsteinwalls unterhalb des Johannistürmchens. Weitere Verfugungen im Steilhang stehen an.

Mit der seit 2011 aus Sicherheitsgründen gesperrten Seufzerallee am Osthang soll in Kürze ein weiterer Weg wieder passierbar werden. Im Oktober beginnen erste Arbeiten. So müssen Gehölze weichen, um Platz für einen Niederwald mit Hainbuchen und Eichen zu schaffen. So wird der Blick auf die Abtei wieder frei. Größere, ältere Bäume wie Kastanien bleiben aber erhalten. Einige Bäume müssen auch oberhalb der Seufzerallee fallen, damit diese ihr ursprüngliches Bild erhält.⋌

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