GA-Osterferien-Tour: Die Sieg fast immer in Sichtweite

RHEIN-SIEG-KREIS · Auf 21 Kilometern von Siegburg bis Schloss Merten: Ausflügler können die malerische Flusslandschaft bei einer Fahrt auf dem Radweg Sieg erleben.

 In Hennef-Weingartsgasse geht es über die Hängebrücke zur „Sieglinde“.

In Hennef-Weingartsgasse geht es über die Hängebrücke zur „Sieglinde“.

Foto: Holger Arndt

Von ihrer Quelle im Rothaargebirge schlängelt sich die kurvenreiche Sieg etwa 153 Kilometer lang durch malerische Täler und Auen bis hin zur ihrer Mündung bei Mondorf in den Rhein. Die Landschaften rund um die Sieg bieten nicht nur Ausgangspunkte für zahlreiche Wanderungen, auch Radfahrer kommen auf ihre Kosten. Fast immer in Sichtweite, ist die Sieg ein treuer Begleiter auf der rund 21 Kilometer langen Radtour von Siegburg bis Schloss Merten.

Da es sich bei dieser Strecke um einen Abschnitt auf dem Radweg Sieg handelt, kann sie beliebig erweitert und verkürzt werden. Der Radweg Sieg ist als Teil des Radverkehrsnetzes NRW mit dem einheitlichen orange-weißen Leitsystem beschildert und verläuft ab Windeck auf rund 60 Kilometern durch die Naturregion Sieg bis zur Mündung. Zusätzlich gibt es auf der Strecke quadratische Zwischenwegweiser mit Fahrradsymbol und Richtungspfeil.

Ausgangspunkt der Radtour ist der Bahnhof Siegburg, der von Bonn aus kommend mit der Stadtbahnlinie 66 erreicht werden kann. Von dort aus fährt man rechts auf der Wilhelmstraße am Busbahnhof entlang und biegt an der Kreuzung rechts auf die Bonner Straße ab. Unmittelbar nach Überqueren der Sieg geht es rechts dem Leitsystem folgend auf den Radweg Sieg in Richtung Hennef.

Gasthaus Sieglinde in Hennef

Vorbei an der Fischaufstiegsanlage in Buisdorf führt der Radweg in unmittelbarer Nähe zur Sieg auf dem Deich entlang. Auf der linken Seite bietet sich nach einigen Kilometern die erste Gelegenheit für eine Verschnaufpause. Dafür verlässt man den Radweg und überquert links die Fußgängerbrücke an der Weingartsgasse. Hier verkehrte früher eine Fähre von Ufer zu Ufer. Unmittelbar an der Sieg liegt dort das Gasthaus Sieglinde in Hennef. Aufgrund seiner idyllischen und ruhigen Lage am Fluss ist das urige Fachwerkhäuschen mit überdachtem Gartenlokal ein idealer Ort für einen entspannten Zwischenstopp.

Danach geht es auf dem Radweg Sieg weiter entlang den Ortskernen von Hennef und Weldergoven. In Höhe Lauthausen zeigt sich die Sieg von ihrer lebendigen Seite: Reißende Stromschnellen wühlen das Wasser auf und erzeugen ein Naturschauspiel, das sich zu bewundern lohnt. Etwa 200 Meter gegenüber der Haltestelle Blankenberg überquert man die Sieg in Richtung Oberauel.

Oberhalb der Siegschleife bietet sich ein eindrucksvolles Bild: Burg Blankenberg lädt zu einem Abstecher ein. Auf einem 152 Meter hohen Bergkamm erhebt sich die 1150 errichtete Anlage mit ihren vier Türmen. Nicht nur die Burganlage ist einen Besuch wert, auch ein Rundgang durch das mittelalterliche Örtchen Stadt Blankenberg mit seinen historischen Fachwerkhäusern zahlt sich aus.

Toller Blick auf das Siegtal

Dafür müssen Radler den Radweg in Richtung Stadt Blankenberg verlassen und steile Serpentinen hinauffahren. Doch wer den Anstieg auf sich nimmt, wird mit einer beeindruckenden Sicht auf das Siegtal belohnt. Die verwinkelten Gassen und Einkehrmöglichkeiten laden zum Verweilen ein, die Zeit scheint hier fernab der städtischen Hektik stillzustehen.

Zurück auf dem Radweg Sieg verläuft die Strecke in Richtung des ländlichen Hennefer Ortsteils Auel, der sich auf der Blankenberg gegenüberliegenden Flussseite erhebt. Eingerahmt von einer ausgedehnten Tallandschaft und idyllischen Pferdekoppeln schlängelt sich die Sieg rechts durch das grüne Tal. Bei diesem malerischen Anblick lässt es sich gleich viel unbeschwerter dem Ziel entgegen radeln.

Neben beeindruckenden Landschaften begegnet dem Ausflügler auf der Strecke auch eine Kuriosität. Denn auch in Auel scheint die Zeit wie in Stadt Blankenberg stillzustehen: Die Schranken des Bahnübergangs lassen sich nur auf Aufforderung öffnen. Dafür muss ein Knopf betätigt werden, woraufhin ein Mitarbeiter im Stellwerk die Bahnschranken öffnet, sobald die Strecke frei ist.

Vorbei am Bahnhof Merten zum Ziel

Nach Passieren des Bahnübergangs führt die Strecke über zwei Fahrradbrücken direkt am Bahnhof Merten vorbei zum Ziel, dem Schloss. Das ehemalige Kloster der Augustinerinnen, jetzt Seniorenheim, bietet einen lohnenswerten Abschluss. Die historischen Außenanlagen sowie die Cafeteria in der Orangerie sind frei zugänglich und laden zu einem gemütlichen Ausklang der Tour ein, die überwiegend flach und auch für Kinder sowie Gelegenheitsradler geeignet ist.

Ein entscheidender Vorzug der Route ist die gute Verkehrsanbindung: Vom Bahnhof Merten fahren die S-Bahn-Linien 12 und 19 wieder zurück nach Siegburg. Der Ausflug kann jedoch auch nach Belieben erweitert und verkürzt werden. So können Radler die Strecke etappenweise abfahren, da alle Orte eine Bahnstation haben. Von dort aus fahren die S-Bahn-Linie 12 oder die Regionalbahnlinie RE 9 in Richtung Windeck und in Richtung Siegburg.

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