Paket- und Briefzustellung in Siegburg Die Post zieht ins Turm-Center

Siegburg · Das Zustellzentrum nimmt neue Räume und 15 Elektrofahrzeuge in Betrieb. Rund 160.000 Briefe und mehr als 600 Pakete laufen jede Woche über den Zustellstützpunkt der Deutschen Post in Siegburg.

Probesitzen: Bürgermeister Franz Huhn bei der Eröffnung des Zustellzentrums im neuen Elektrofahrzeug „Streetscooter“.

Probesitzen: Bürgermeister Franz Huhn bei der Eröffnung des Zustellzentrums im neuen Elektrofahrzeug „Streetscooter“.

Foto: Holger Arndt

Rund 160 000 Briefe und mehr als 600 Pakete laufen jede Woche über den Zustellstützpunkt der Deutschen Post in Siegburg, bevor sie ihre Adressaten erreichen. Seit Montag sitzt dieser Ausgangspunkt für die Brief- und Verbundzustellung in Siegburg offiziell im Turm-Center, Am Turm 30. Nachdem der Umzug vom ehemaligen Stützpunkt am Siegdamm in die neuen Räumlichkeiten bereits vor einem Monat vollzogen wurde, wurde die Station am Montag offiziell in Betrieb genommen. Stellvertretend für das Turm-Center überreichte Sonia Kubel einen symbolischen Schlüssel und wünschte sich „eine lange und erfolgreiche Partnerschaft“ mit dem neuen Mieter.

„Im Dezember 2015 haben die Planungen für den Umzug begonnen. Im Juni 2016 haben wir den Mietvertrag unterzeichnet, und im September war Baubeginn“, erläuterte Dirk Merz, Leiter der Niederlassung Brief in Bonn. Rund ein Jahr nach Planungsbeginn konnte der Zustellstützpunkt dann vollständig in die neuen Räume umziehen. „Das war nicht ganz einfach – ausgerechnet in der Weihnachtszeit, wo die Luft bei uns eh schon dünn ist. Aber wir haben das gut geschafft“, so Merz.

Inzwischen sei man in dem neuen Zustellstützpunkt auch schon etwas heimisch geworden, erklärt er weiter. Mit mehr als 630 Quadratmetern Fläche und seiner ebenerdigen Lage biete er für die Mitarbeiter beste Arbeitsbedingungen nach modernen postalischen Kriterien. Auch an Zentralität hat der neue Stützpunkt im Vergleich zu seinem Vorgänger nichts eingebüßt.

„Da haben Sie einen guten Tausch gemacht“, gratulierte Bürgermeister Franz Huhn den Siegburger Postboten und wünschte ihnen „eine unfallfreie Zustellung vom neuen Stützpunkt aus“. Den Mietvertrag für den ehemaligen Zustellstützpunkt am Siegdamm hatte die Stadt wegen Eigenbedarfs aufgekündigt, um dort eine Flüchtlingsunterkunft einrichten zu können. Kein großer Verlust für die Deutsche Post in Siegburg, wie Merz erläuterte: „Da der Paketumsatz immer weitersteigt, hätten wir so oder so bald eine größere Immobilie suchen müssen.“

Als eine von 48 Niederlassungen in ganz Deutschland erstreckt sich die Niederlassung Bonn von der holländischen Grenze im Westen bis zur oberbergischen Kleinstadt Gummersbach im Osten. Aufgrund des steigenden Paketumsatzes stehen im Jahr 2017 nicht nur größere Zustellstützpunkte, sondern noch weitere Neuerungen an: Ab Mitte des Jahres soll die Verbundzustellung, also die Zustellung von Briefen und Paketen aus einer Hand, ausgeweitet werden.

„Dabei setzen wir auf eine komplett CO²-freie Zustellung“, so Merz. Eigens zu diesem Zweck hat die Post das Elektrofahrzeug „Streetscooter“ entwickelt. Erstmals vorgestellt im Jahr 2012, waren Ende 2016 deutschlandweit rund 2000 dieser Fahrzeuge im Einsatz. „2017 sollen 10 000 weitere hergestellt und in Betrieb genommen werden“, sagte Dieter Pietruck, Pressesprecher der Deutsche Post DHL Group.

Der neue Zustellstützpunkt in Siegburg ist bereits jetzt mit 15 neuen „Streetscootern“ ausgestattet, um eine umweltfreundliche Verbundzustellung gewährleisten zu können, und hat damit eine Vorreiterfunktion inne. „Damit sind wir für die Zukunft gut aufgestellt, zum Beispiel, wenn man irgendwann mit Dieselfahrzeugen nicht mehr in die Innenstadt fahren darf“, so Pietruck.

Zurzeit haben die „Streetscooter“ der Deutschen Post eine Reichweite von 80 Kilometern. Pietruck: „Die Zusteller in Siegburg legen am Tag etwa 50 Kilometer zurück. Das reicht also völlig aus.“ Nach dem Ende der jeweiligen Tour werden die Fahrzeuge dann aufgeladen und sind so am nächsten Morgen sofort einsatzbereit.

Alles in allem rechnet der Konzern mit einer Lebenserwartung der Elektrofahrzeuge von 15 Jahren – rund sieben Jahre mehr als bei einem herkömmlichen Dieselfahrzeug. Zudem, so Pietruck weiter, seien im Falle eines Unfalls auch die Reparaturkosten der Eigenmarke günstiger. „Die 'Streetscooter' sind also nicht nur umweltfreundlich und leise, sie rechnen sich auch wirtschaftlich.“

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