Landratswahl 2020 Denis Waldästl soll Landrat im Rhein-Sieg-Kreis werden

Rhein-Sieg-Kreis · Der SPD-Kreisvorstand nominiert den 31-jährigen Sankt Augustiner Denis Waldästl als Spitzenkandidat für die anstehende Landratswahl. Der Parteitag kommt Ende Juni in Eitorf zusammen.

Denis Waldästl soll für die Sozialdemokraten im Rhein-Sieg-Kreis in das Rennen um das Landratsamt gehen. Der Kreisvorstand der SPD Rhein-Sieg hat den 31-Jährigen einstimmig vorgeschlagen. Beim Parteitag Ende Juni in Eitorf soll die politische Nominierung folgen. Der Landrat wird im Rhein-Sieg-Kreis im Herbst 2020 das nächste Mal gewählt. Derzeit hat Sebastian Schuster (CDU) das Amt inne.

„Ich gehe mit dem klaren Anspruch, Landrat zu werden, in den Wahlkampf und nicht nur Vizelandrat zu bleiben“, sagte Waldästl am Freitag bei einem Pressegespräch. „Ich erfahre sehr viel Unterstützung.“ Laut dem Vorsitzenden der SPD Rhein-Sieg, Sebastian Hartmann, ist Waldästl ein Mann, der Ideen hat, die die Menschen bewegen. „Ich glaube, er ist in der Lage, die Menschen zusammenzubringen und aus dem Nebeneinander der 19 Kommunen einen schlagfertigen Kreis zu machen“, so Hartmann.

Waldästl ist seit 2010 Vorsitzender der SPD in Sankt Augustin. Seit 2009 sitzt er im Sankt Augustiner Rat, fünf Jahre später zog er auch in den Kreistag ein. Im Oktober 2018 wurde er zum stellvertretenden Landrat gewählt. Fünf Themenbereiche liegen dem Bankkaufmann nach eigener Aussage besonders am Herzen. So möchte Waldästl die Betreuungsquote für Kinder unter drei Jahren in den kreiseigenen Kitas zügig von derzeit durchschnittlich 25 auf 50 Prozent verdoppeln und bis 2025 die Kita-Gebühren abschaffen. „Wir brauchen eine einheitliche Lösung in den Kommunen mit dem Ziel der Gebührenfreiheit“, so Waldästl. Ein weiteres Thema: der Wohnungsmarkt. 1500 neue Wohnungen möchte Waldästl mit der Gemeinnützigen Wohnungsbaugesellschaft für den Kreis jährlich auf den Weg bringen.

Auf seiner Agenda hat er zudem die Gesundheitspolitik: „Wir müssen einen Gesundheits- und Pflegeplan entwickeln, wo der Kreis 2030 steht.“ Beim Thema Wirtschaft schwebt ihm ein Wirtschaftsbeirat aus Unternehmern vor, der den Kreis berät. Darüber hinaus möchte er sich für eine ökologische und soziale Mobilitätspolitik einsetzen. Beim Nahverkehr nennt er etwa das Wiener Modell mit einem Jahresticket für 365 Euro. Gleichzeitig müsse im ländlichen Raum das Angebot verbessert werden. „Für mich geht es nicht nur um konkrete Projekte, sondern auch um Zukunftsvisionen“, sagt Waldästl. Dazu möchte er nach der Nominierung im Herbst auf Ideentour durch den Kreis gehen. „Ich will in den Dialog treten.“

Die Probleme, die die SPD bundesweit hat, sieht er im Kreis nicht. „Am Ende wird bei der Landratswahl auch nicht eine Partei, sondern eine Person gewählt“, sagte Waldästl. „Ich traue mir zu, den schwarzen Rhein-Sieg-Kreis als erster Roter zu gewinnen.“

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