Ergebnis der Europawahl CDU bleibt stärkste Kraft im Rhein-Sieg-Kreis

Rhein-Sieg-Kreis · Die CDU bleibt bei der Europawahl stärkste Kraft im Rhein-Sieg-Kreis. Die Grünen liegen in allen Kommunen - egal ob in der Stadt oder auf dem Land - bei mehr als 20 Prozent.

Der Rhein-Sieg-Kreis bleibt Schwarz, die CDU muss aber deutliche Verluste einstecken. Um 21.10 Uhr stand das vorläufige Gesamtergebnis der Europawahl fest: Die Grünen werden zweitstärkste Kraft im Kreis, die SPD rutscht um fast 14 Prozentpunkte ab.

In der Gemeinde Much waren die Stimmen am Abend zuerst ausgezählt, wo die CDU mit 31,7 Prozent stabil vor den Grünen mit 22,9 Prozent liegt. In Bad Honnef lieferten sich die beiden Parteien hingegen ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Nach den ersten Schnellmeldungen sah es kurzzeitig sogar so aus, als könnten die Grünen dort stärkste Kraft werden. Die Auszählung zog sich lange hin, aus Bad Honnef ging schließlich auch die letzte Meldung für das Gesamtergebnis ein: Die CDU liegt hier mit 30 Prozent vorne, die Grünen erreichen 28 Prozent.

SPD-Lichtblick in Windeck

Ihr bestes Ergebnis erzielt die Union in der Gemeinde Wachtberg: rund 35 Prozent. Die AfD kann zulegen, ist aber nur in Ruppichteroth zweistellig: 10,1 Prozent. Ihren niedrigsten Wert erreicht sie in Bad Honnef mit 5,8 Prozent. Auch die FDP gewinnt bei der Europawahl Stimmen dazu: Am meisten Zuspruch gibt es in Wachtberg mit 8,9 Prozent. Die Sozialdemokraten können sich vor allem in ihrer traditionellen Hochburg Windeck gegen den Bundestrend stemmen: 22,5 Prozent der Stimmen sind dort ein Lichtblick.

Martin Metz, Vorsitzender der Grünen im Kreis, war am Abend mehr als zufrieden: "Wir haben das Ergebnis vom letzten Mal mehr als verdoppelt und damit den Bundestrend getoppt. Auch im ländlichen Raum liegen wir überall über 20 Prozent."

CDU: "Schwer zu verkraften"

Elisabeth Winkelmeier-Becker, Vorsitzende der CDU Rhein-Sieg, sagte zum Ergebnis: "Es ist schwer zu verkraften, dass wir substanziell verloren haben. Die Tatsache, dass wir überall im Kreis die Nase vorne haben, kann das nicht wettmachen." Über den Impuls der Wähler für mehr Klimaschutz sei sie nicht traurig, "weil da eine Lösung her muss". Sebastian Hartmann, Vorsitzender der SPD im Kreis, hat am Wahlabend in einer Pressemitteilung eine "tiefgreifende Debatte" innerhalb der SPD gefordert. Das Wahlergebnis komme nicht überraschend.

Die FDP-Kreisvorsitzende Nicole Westig sagte: "Ich bin zufrieden und ich denke, wir können optimistisch in die Zukunft gucken." Das Ergebnis sei sehr solide und lasse optimistisch auf die Kommunalwahlen im nächsten Jahr blicken. Barbara Brenner-Rothe, Sprecherin des AfD Kreisverbands Rhein-Sieg, erklärte: "Wir haben dazugewonnen, aber es hätte natürlich besser sein können."

Für Andreas Danne, Pressesprecher der Kreisbands der Linken, war es ein "zufriedenstellendes Ergebnis". Die Verluste seien im vergleich zum Bundestrend moderat. "Man sieht: Wo wir in den Räten schon vertreten sind, sind die Ergebnisse durchweg besser."

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