Hilfe im Rhein-Sieg-Kreis Beratungsstellen in der Region helfen gegen Mobbing

Siegburg · Schulpsychologische Beratungsstelle des Kreises stellen Angebote für Schüler, Lehrer und Eltern vor. Mobbing ist eines der großen Themenfelder an den 200 Schulen im Rhein-Sieg-Kreis.

 Unterstützer für 200 Schulen im Kreis: (von links) Thomas Wagner, Volker Neuhaus und Alexander Elwert.

Unterstützer für 200 Schulen im Kreis: (von links) Thomas Wagner, Volker Neuhaus und Alexander Elwert.

Foto: Paul Kieras

Früher hieß es Schulpsychologischer Dienst, jetzt heißt es Schulpsychologische Beratungsstelle. „Eine kleine Änderung mit großer Wirkung, weil damit die Hemmschwelle gesenkt wird, unsere Hilfe in Anspruch zu nehmen“, erklärte Volker Neuhaus, Leiter der Psychologischen Beratungsdienste des Rhein-Sieg-Kreises, bei einem Pressetermin zusammen mit Kreisdezernent Thomas Wagner und Alexander Elwert, seit dieser Woche Abteilungsleiter Schulpsychologische Beratungsdienste.

Bei diesem Termin stellte das Amt einen Angebotskatalog für Gruppen und Einzelpersonen für das zweite Schulhalbjahr 2018/2019 vor. Stress in der Schule können neben den Schülern auch Lehrer haben, etwa als Neu- oder Seiteneinsteiger, die sich erst noch zurechtfinden müssen. Oder Lehrer, die das Schulklima verbessern möchten, oder sich mit Suizidgedanken eines Schülers konfrontiert sehen.

Das Mobbing hat sich verändert

Schüler wiederum leiden unter Prüfungsangst. Eltern sind hilflos, weil ihre Kinder einfach nicht zur Schule wollen. Der neue Angebotskatalog hält mehrere Veranstaltungen bereit, die unter anderem genau diese Themen ansprechen. Dabei helfen insgesamt 14 Mitarbeiter der Beratungsstelle – Psychologen sowie eine Sozialpädagogin mit verschiedenen Zusatzausbildungen und Expertise im Bereich Schule – den Ratsuchenden. „Die Angebote sind kostenfrei, vertraulich und unterliegen der Schweigepflicht“, versichert Wagner. Bei einer gewissen Gefährdungslage bestünde allerdings eine Meldepflicht, zum Beispiel bei den Jugendämtern. Denn: „Das Wohl des Kindes steht über allem“, so der Dezernent, der sich nach eigenen Worten in manchen Fällen wünschen würde, dass Eltern früher gekommen wären. Neuhaus betonte, dass möglichst sofortige Hilfe geleistet werde, und zwar passgenaue Hilfe und keine Standardlösung.

Bei 200 Schulen könne es natürlich schon einmal zu Wartezeiten kommen, räumte Elwert ein. Immer angestrebt werde die Einbeziehung aller Beteiligten. Wagner verwies auf das Alleinstellungsmerkmal der Beratungsstelle. „Wir kennen natürlich alle Schulen im Rhein-Sieg-Kreis und die jeweiligen Ansprechpartner.“ Die Beratungsstelle steht aber auch Schülern offen, die zwar keine Schule im Rhein-Sieg-Kreis besuchen, aber hier wohnen. Mobbing ist laut Neuhaus eins der großen Problemfelder an den Schulen. Zwar habe es auch früher Mobbing gegeben, aber die Qualität und die Möglichkeiten etwa durch die neuen Medien hätten sich geändert. In diesem Zusammenhang stellte Elwert klar, dass man die Schulen unterstützen, aber nicht bei jedem Vorfall „mit Martinshorn zu ihnen rausfahren“ könne. Die Einrichtungen müssten selbst präventiv tätig werden.

Der Angebotskatalog mit allen Kontaktdaten liegt jeder Schule im Kreis vor und kann unter www.rhein-sieg-kreis.de/angebotskatalog aus dem Internet heruntergeladen werden.

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