Anno-Gymnasium Siegburg Bei der Kinderakademie für Hochbegabte lernen Schüler in den Ferien

SIEGBURG · 99 Grundschüler aus dem ganzen Rhein-Sieg-Kreis nehmen in dieser Woche an der Kinderakademie im Anno-Gymnasium teil.Ausrichter ist die Hochbegabten-Stiftung der Kreissparkasse Köln.

Was ist ein Nahpunkt, und wie findet man heraus, wo der eigene liegt? Der zehnjährige Robin aus der Grundschule Am Pleiser Wald aus Niederpleis weiß natürlich, dass der Nahpunkt die minimale Sehweite ist, greift zum Bleistift und führt diesen ans Auge. "Wenn ich die Spitze des Bleistifts nicht mehr sehen kann, ist das der Nahpunkt", erklärt der Grundschüler.

Bei ihm sind es 7,5 Zentimeter. Robin ist einer von 99 Grundschülern aus dem ganzen Rhein-Sieg-Kreis, die in dieser Woche an der Kinderakademie im Anno-Gymnasium teilnehmen.

Ausrichter ist die Hochbegabten-Stiftung der Kreissparkasse Köln. "Unser Angebot richtet sich an leistungsbereite Schüler der dritten und vierten Klasse", sagt Claudia Valder-Knechtges von der Stiftung. Die Schüler erhalten in der Woche 30 Schulstunden Unterricht in einem Fach ihrer Wahl. "Der Unterricht wird dann mit Gruppen- und praktischen Arbeiten sowie vielen Experimenten aufgelockert", erklärt Valder-Knechtges.

Robin hat sich für das Fach Biologie bei Lehrerin Nina Thomas entschieden. "Wir beschäftigen uns mit all unseren Sinnen", erklärt die Pädagogin. Und dazu gehört eben auch das Auge.

Der siebenjährige Benjamin aus Meckenheim kann nun ganz genau erklären, warum der Lidschlag häufiger ist, wenn ein Föhn entgegenbläst: "Das ist so, weil die Feuchtigkeit weggeblasen wird." Ryan und Samantha dagegen erforschen an einem Modell gerade das Ohr.

Die Schüler wurden im Vorfeld je nach Interesse in mehrere Gruppen aufgeteilt. "Maximal zwölf Kinder kommen in eine Gruppe, so ist auch ein ganz anderes Lernen möglich", sagt Valder-Knechtges.

Die Kinder sollen durch die Kinderakademie intellektuell herausgefordert werden und in ihrem Lerneifer bestärkt werden. "Außerdem müssen die Kinder hier auch mal lernen, wie es ist, wenn andere in der Klasse schneller sind und spüren, wie sich im Normalfall die eigenen Mitschüler fühlen." Denn die Teilnehmer an der Kinderakademie zählen zu den leistungsstärksten Schülern ihrer Klassen und wurden von ihren Lehrern vorgeschlagen.

Neben Biologie gibt es aber auch Kurse in Mathematik, Bionik, Chemie, Musik und Latein. Im Fach Physik stellen die Kinder eigene Musikinstrumente wie Gitarren, Trompeten oder Regenmacher her. "Es macht richtig Spaß, einfach auch mal Zeit für jeden einzelnen Schüler zu haben", freut sich Physiklehrerin Nina Holtermann über die Arbeit mit den jungen Forschern.

Doch ein Problem haben die Schüler in der ganzen Woche: "Die Pausen sind viel zu lang. Wir wollen schnell wieder in den Unterricht", sagt die zehnjährige Sofia von der katholischen Grundschule aus Hangelar.

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