Marktplatz in Siegburg Auszubildende organisieren „Märchenhaftes Siegburg“

SIEGBURG · Wo sonst Marktstände stehen, waren am Samstag allerlei Märchenfiguren zu bestaunen. Auszubildende Tourismuskauffrauen hatten die Siegburger Marktplatz in eine Märchenwelt verzaubert.

 Gut besucht trotz teils widriger Wetterbedingungen: Der Märchentag auf dem Siegburger Martkplatz.

Gut besucht trotz teils widriger Wetterbedingungen: Der Märchentag auf dem Siegburger Martkplatz.

Foto: Holger Arndt

Fabelhaft ging es am Samstag in Siegburg zu: Sieben Zelte, eine Hüpfburg und Zauberer verwandelten den Marktplatz von 10 bis 17 Uhr in ein kleines Märchendorf für Kinder und ihre Eltern. Mitten unter den zahlreichen Besuchern sorgten Rotkäppchen, Schneewittchen, Belle und Cinderella für magische Momente. In den bodenlangen und farbenfrohen Kleidern der Märchenfiguren steckten die vier Organisatorinnen der Veranstaltung mit dem Titel „Märchenhaftes Siegburg“.

„Den Märchentag gibt es heute zum ersten Mal in Siegburg“, sagte Dilan Cakmak, Auszubildende bei den Stadtbetrieben Siegburg. „Wir organisieren ihn im Rahmen der Abschlussprüfung für unsere Ausbildung zur Tourismuskauffrau.“ Als Belle aus dem Volksmärchen „Die Schöne und das Biest“ fiel Cakmak in ihrem gelben Ballkleid an diesem bewölkten Tag besonders auf. Aber auch die vielen kleinen Besucher präsentierten tolle Kostüme: In einem langen blauen Kleid mit vergoldetem Saum tippte eine Besucherin Cakmak an und sagte: „Ich bin Merida, die mit Pfeil und Bogen.“ Und auch eine 1,20 Meter große Rapunzel führte stolz ihr Kostüm vor.

Ein gemeinsames Anliegen hatten alle Kinder, denn jedes wollte unbedingt mit den großen Märchenfiguren fotografiert werden. Sogar Autogramme gaben Cakmak und ihre Kollegin von Ahrtal-Tourismus, Katharina Stephan, die als Schneewittchen mit ihren langen dunklen Haaren alle Besucher verzauberte. Die kleine Isabell wartete laut ihrer Mutter bereits seit acht Wochen auf eine Unterschrift ihrer Lieblings-Märchenfiguren.

Vom Dinosüßier zum Dinosaurier

Passend zum Thema erzählte Andreas vom Rothenbarth in einem der Zelte Märchen. Unter dem Titel „Alte Märchen frisch erzählt“ gab es jede Stunde eine neue Geschichte. Neben bekannten Märchen der Brüder Grimm und Hans-Christian Andersen stellte er auch eigene Geschichten vor. So erklärte er etwa, dass es vor den Dinosauriern die Dinosüßier gegeben hatte.

„Die haben nur Süßigkeiten gegessen, und dann hatten sie ganz schlechte Zähne“, sagte der 60-Jährige. „Einige sind rechtzeitig auf saure Nahrung umgestiegen. So entstanden die Dinosaurier.“ Extra aus Thüringen war Rothenbarth angereist. Eines ist ihm nämlich sehr wichtig: „Viele Kinder wachsen ohne Märchen auf. Ich habe es mir zur Aufgabe gemacht, ihnen die tollen Geschichten nahe zu bringen.“

Auch in den anderen Zelten wurde den Kindern ein buntes Programm geboten. So ließen sich einige Kinder das Gesicht schminken und wurden zu blauen Schmetterlingen oder Marienkäfern. Glitzertattoos auf den Händen rundeten das Erlebnis ab. In dem angrenzenden Zelt war es verdächtig ruhig. Dort bastelten die Kinder konzentriert an Zauberstäben aus Kochlöffeln, die sie mit Federn und Perlen beklebten.

Auf ein Ereignis fieberten die kleinen Besucher besonders hin. „Ich freue mich schon so auf das Theaterstück heute Nachmittag“, sagte die achtjährige Lena. Gemeint war das Stück „Die Prinzessin und das Küchenmädchen“, das das BrilLe Theater aus Witten im Foyer des Stadtmuseums aufführte. Im Anschluss gab es für alle die Möglichkeit, vor einer märchenhaften Fotowand Bilder mit den Schauspielern zu machen.

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