Tag der offenen Töpferei in Siegburg Atelier Hasenberg lädt in seine Werkstatt ein

SIEGBURG · Ines und Christoph Hasenberg vom Atelier Hasenberg in Siegburg sind leidenschaftliche Keramiker und lieben das Arbeiten mit Ton. Am "Tag der offenen Töpferei" geben sie Einblicke in ihre Werkstatt und ihr Atelier.

 Genießen Espresso aus handgemachten Keramiktassen: Ines Hasenberg und Bürgermeister Franz Huhn.

Genießen Espresso aus handgemachten Keramiktassen: Ines Hasenberg und Bürgermeister Franz Huhn.

Foto: Jana Fahl

Gleichmäßig gleitet der Ton durch die ruhigen Hände. Aus einem groben Klotz wird eine glänzende Kugel, die schließlich die Form einer Schale annimmt. Es ist faszinierend zu sehen und scheint dabei so leicht. Erst durch die erklärenden Kommentare der Künstlerin Ines Hasenberg versteht man, was für ein Können dahinter steckt.

Diesen Prozess und seine Erzeugnisse können Interessierte am Tag der offenen Töpferei am kommenden Wochenende selbst erfahren. 600 Keramiker laden dann bundesweit in ihre Ateliers ein. Auch Ines Hasenberg und ihr Mann Christoph gewähren einen Blick hinter die Kulissen. Schon seit 22 Jahren leben und arbeiten die beiden in Siegburg und betreiben ihre Werkstatt mit Atelier. „Wir leben von, mit und für die Keramik“, sagt Ines Hasenberg.

Kinder können Schlickereimalereien erstellen

Hier steht alles unter dem Begriff der Zeit. Denn Keramik braucht Ausdauer und Muße. Gerade in unseren schnellen und globalisierten Zeiten sei die Keramik „ein Merkmal des besinnlichen Arbeitens“, so Christoph Hasenberg. Im Keramikatelier der Hasenbergs wird am Tag der offenen Töpferei aber nicht nur zugeschaut: Die Teilnehmer können selbst aktiv werden. Kinder haben die Möglichkeit, Schlickereimalereien zu erstellen – dabei entstehen Bilder im eingesumpften Ton. „Wir wollen nicht nur das Handwerkliche zeigen, sondern den Menschen die Keramik näherbringen“, so Ines Hasenberg.

Bevor Interessierte aber in die Praxis des Töpferns einsteigen, lädt das Siegburger Stadtmuseum für einen Einblick in die historische Geschichte der Keramiktradition zur Stadtführung „Die Siegburger Töpfer“ ein. Im Anschluss daran folgt der Zeitsprung in die Moderne.

Keramik hat in Siegburg Tradition

Denn die Keramik geht in Siegburg auf eine lange Tradition zurück. Da die Stadt reich an Tonvorkommen war, wird dieser schon seit der Jahrtausendwende in Werkstätten verarbeitet und europaweit exportiert. Auch heute wird der Siegburger Ton noch zu Kunst gemacht. Im März 2015 wurden in einer Baugrube am oberen Marktplatz 9,5 Tonnen hellgrauer Ton gefunden. Die Hasenbergs haben ihn damals aufbereitet. Die Kontur des Michaelsbergs findet sich auf der zu Bechern, Vasen und ähnlichem verarbeiteten Keramik wieder. So steckt ein Stück der Stadt in der „Siegburg Kollektion“ der Hasenbergs.

Die Führungen „Die Siegburger Töpferei“ starten am Samstag, 9. März, und Sonntag, 10. März, jeweils um 11 Uhr im Stadtmuseum Siegburg, Markt 46.

Weitere Informationen zum Atelier gibt es im Internet unter www.atelier-hasenberg.de

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