Projekt des Katholischen Vereins für soziale Dienste 1000. Stromspar-Check im Rhein-Sieg-Kreis durchgeführt

RHEIN-SIEG-KREIS · Der Stromspar-Check des Rhein-Sieg-Kreises hat dem 1000. Haushalt geholfen, Energie und Wasser einzusparen. Über seine Erfahrungen mit dem Projekt des Katholischen Vereins für soziale Dienste im Rhein-Sieg-Kreis (SKM) berichtete gestern Projektkoordinator Rolf Haubrichs.

 Früher selbst Hartz-IV-Empfänger, jetzt hilft er einkommensschwachen Haushalten: Rolf Haubrichs.

Früher selbst Hartz-IV-Empfänger, jetzt hilft er einkommensschwachen Haushalten: Rolf Haubrichs.

Foto: Holger Arndt

Um einkommensschwachen Haushalten beim Stromsparen zu helfen und gleichzeitig das Klima zu schützen, startete im Dezember 2008 das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit in Kooperation mit dem Deutschen Caritasverband und dem Bundesverband der Energie- und Klimaschutzagenturen Deutschlands (eaD) das Projekt "Stromspar-Check für einkommensschwache Haushalte".

Anfang Februar 2009 wurde der Stromspar-Check des SKM Rhein-Sieg ins Leben gerufen. Trotz steigender Nachfrage konnte das Projekt im Februar 2011 nicht weiter fortgeführt werden, da die Bundesmittel gekürzt wurden. Dank finanzieller Hilfe der Stadt und der Stadtwerke Troisdorf konnte das Projekt im Juli 2011 wieder aufgenommen werden.

Auch die Stadt Siegburg wirkt seit Juni 2012 wieder mit. Das Projekt richtet sich an alle Haushalte, die entweder Arbeitslosengeld II (ALG II), Sozialhilfe oder Wohngeld beziehen mit Schwerpunkt in Troisdorf und Siegburg. Die Stromsparhelfer waren selbst Langzeitarbeitslose und wurden durch entsprechend fachliche Schulungen qualifiziert. "Ich war acht Jahre lang Hartz-VI-Empfänger", berichtet Haubrichs, der gelernter Einzelhandelkaufmann und fest bei der SKM angestellt ist.

Die Stromsparhelfer besuchen die zu beratenen Haushalte zwei Mal. Der Erstbesuch beginnt mit einem Blick auf die Strom-, Heizenergie- und Wasserabrechnungen des Haushalts und einer Bestandsaufnahme der wichtigsten elektrischen Geräte. Durch eine gezielte Analyse der Stromverbraucher sowie Befragung der Haushalte zu ihren Gewohnheiten bei der Nutzung der Haushaltsgeräte können die Stromsparhelfer qualifizierte Tipps und Empfehlungen geben.

"Ich rechne den Leuten vor, was es heißt, eine halbe Stunde lang zu duschen oder sich jeden Tag ein Schaumbad pro Person für die ganze Familie zu gönnen", so Haubrichs. Aber auch falsches Lüften und Heizen sei meist die Ursache für einen zu hohen Energieverbrauch. Auf der Basis der beim Erstbesuch aufgenommenen Daten stellen die Stromsparhelfer ein individuelles Stromspar-Paket zusammen, das sie beim zweiten Beratungsbesuch mitbringen und direkt installieren.

Seit dem 1. März 2009 konnten je Haushalt pro Jahr 88 Euro für Bezieher von ALG II, Grundsicherung und Hilfe zum Lebensunterhalt sowie 165 Euro für Wohngeld-Bezieher und Sozialpass-Inhaber eingespart werden. Außerdem ist über die Lebensdauer der Sparartikel eine gesamte CO2-Reduktion von 1.802.821 Kilogramm zu verzeichnen.

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