Weihnachtsbotschaft der Kirchen im Rhein-Sieg-Kreis „Religionsfreiheit ist ein kostbares Gut“

Rhein-Sieg-Kreis · Die designierte Superintendentin Almut van Niekerk und Kreisdechant Thomas Jablonka wünschen ein friedvolles und gesegnetes Weihnachtsfest.

 Thomas Jablonka, Kreisdechant.

Thomas Jablonka, Kreisdechant.

Foto: Holger Arndt

Christinnen und Christen in der Region grüßen die designierte Superintendentin des Evangelischen Kirchenkreises an Sieg und Rhein, Almut van Niekerk, und Kreisdechant Thomas Jablonka in ihrer Weihnachtsbotschaft.

"Weltweit lauschen Menschen an Heiligabend der Weihnachtsgeschichte. Am Ende heißt es: „Und die Hirten kehrten wieder um, priesen und lobten Gott für alles, was sie gehört und gesehen hatten. Sie breiteten das Wort aus, das zu ihnen von diesem Kinde gesagt war.“

Was für ein Segen, dass es den Hirten nicht die Sprache verschlagen hat, weil die Situation so schwer zu begreifen war. Konnten sie das Wunder, von dem der Engel sprach, wirklich glauben? Was für ein Segen, dass sie sich auf den Weg machten und nicht verstummten angesichts des erbärmlichen Lebens im Stall. Trotz widriger Umstände ließen sich die Hirten von der Wahrhaftigkeit dieser Familie ergreifen. Sie hörten auf das Wort Gottes in Gestalt eines Kindes in der Krippe.

Was für ein Segen, dass sich später Menschen fanden, die die Geschichte von der Geburt Jesu im Stall in Bethlehem nicht nur weitererzählten, sondern sie auch aufschrieben. Wir wüssten sonst nichts mehr von diesem besonderen kleinen Kind, von Jesus, der so viel Hoffnung weckte durch seine Art, von Gott zu erzählen, der so viel Engagement bewirkte durch sein gewaltsames Sterben und der so viele Menschen durch seine Auferstehung zum Glauben inspirierte.

Millionen Christen auf der Welt erzählen von ihm und leben ihren Glauben an Weihnachten wie den anderen Tagen des Jahres. Es wird in unserer Gesellschaft viel darüber diskutiert, wie viel Toleranz man anderen Religionen gegenüber aufbringen soll. In Deutschland ist die Glaubensfreiheit geschätzt. Was für ein kostbares Gut für alle Religionen: Wir können frei und offen von unserem Gott erzählen. Ich wünsche Ihnen gute Gespräche unterm Weihnachtsbaum. Mit allen guten Wünschen zu einem friedvollen und gesegneten Weihnachtsfest für Sie und Ihre Familien."

Almut van Niekerk, designierte Superintendentin des Evangelischen Kirchenkreises An Sieg und Rhein.

"Eine so volle Kirche wie an Heiligabend ist ein Grund zur Freude. Ich persönlich habe noch als Student im Priesterseminar die Feier der Heiligen Messe mitten in der Nacht als „meine“ Weihnacht entdeckt. „Als tiefes Schweigen das All umfing und die Nacht bis zur Mitte gelangt war, da stieg dein allmächtiges Wort, o Herr, vom Himmel, vom königlichen Thron herab.“ (Weish 18, 14-15) Diese beiden Verse aus dem Alten Testament, aus dem Buch der Weisheit, lassen das Wort Gottes in die größte Stille und die stärkste Dunkelheit der Nacht hineinsprechen. Die Nacht ist wie ein Symbol für menschliche Not und Hoffnungslosigkeit. Wie viele von uns haben nicht schon dunkle Nächte erlebt und sogar durchlitten: so am Kranken- oder Sterbebett eines geliebten Menschen oder in der Angst, den Ansprüchen der Anderen oder der Größe der Aufgaben nicht gewachsen zu sein. Aber genau in diese Nacht hinein spricht Gott sein Ewiges Wort. Gott greift ein! Er lässt uns Menschen nicht im Stich. Mit der Geburt seines Sohnes Jesus Christus kommt die Wende für uns Menschen. Auch die größte Finsternis ist nun erhellt. Nicht umsonst spricht das Weihnachtsevangelium vom „strahlenden Glanz aus der Höhe“, der alle Dunkelheit im Leben der Menschen erleuchtet.

Mitten in der Heiligen Nacht begann „meine“ Weihnacht in der Christmette. Die große Kirche war nur vom Licht der Kerzen erhellt. Die Messdiener zogen zur Krippe, der Kleinste trug stolz das Jesuskind. Die Krippe wird gesegnet und das Festgeheimnis wird den Gläubigen verkündet. Das ist der Augenblick in dem helles Licht den dunklen Kirchenraum bis in den letzten Winkel erstrahlen lässt. Ich wünsche Ihnen allen von Herzen, dass Sie an diesem Weihnachtsfest den göttlichen Glanz in Ihrem Leben erfahren können."

Thomas Jablonka, Kreisdechant.

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