Ausstellung Bruno Russi „In memoriam“ erinnert im Pumpwerk Siegburg an Bruno Russi

SIEGBURG · Bruno Russis Leidenschaft waren räumliche Dimensionen und das Zusammenspiel von Farben und Formen. Ab Samstag ehrt der Kunstverein den Bonner Künstler mit der Ausstellung „In memoriam“ in seinem Pumpwerk in Siegburg.

 Nastri (Bänder) sind das Leitthema im Spätwerk von Bruno Russi, in das Reinhard Lättgen einführt.

Nastri (Bänder) sind das Leitthema im Spätwerk von Bruno Russi, in das Reinhard Lättgen einführt.

Foto: Paul Kieras

Es ist eine posthume Ehrung. Die die Erinnerung an Bruno Russi wach halten soll. Das langjährige Mitglied im Kunstverein für den Rhein-Sieg-Kreis ist im Dezember 2015 nach schwerer Krankheit gestorben. Ab Samstag ehrt der Kunstverein den Bonner Künstler mit der Ausstellung „In memoriam“ in seinem Pumpwerk.

Seine Leidenschaft waren räumliche Dimensionen und das Zusammenspiel von Farben und Formen. Im Mittelpunkt der Ausstellung stehen Werke aus den letzten Jahren seines Schaffens. „Nastri“ (Bänder) sind darin das Leitthema des im italienischen Gorizia geborenen Künstlers, der seit den 70er Jahren in Bonn lebte. Bänder, „die elegant fließend, sich ständig wandelnd schwingen oder sich als Skulpturen von filigraner Zerbrechlichkeit offenbaren“, beschrieb Petra Rapp-Neumann die Motive in den Arbeiten Russis im Jahr 2012.

„Elastisch, tänzerisch und schwebend durchziehen Bahnen und Bänder den Raum, gestalten in eigentümlich bewegten Formen die Illusion von Dreidimensionalität, lassen Gestalten heranwachsen, sich verknüpfen und disparat auseinandertreiben“, so Rapp-Neumann. Dabei entsteht oft der Eindruck, dass die mit Pastellkreide auf Leinwand gemalten Formen, die zum Teil an die steinernen Verzierungen und Ornamente an Kathedralen erinnern, die einzelnen Bilder regelrecht sprengen. Die teils leuchtenden, satten Farben lösen beim Betrachter unterschiedliche Emotionen aus. Bei genauem Hinsehen lassen sich zwischen den Bändern, die sich wellenartig über die Leinwand zu bewegen scheinen, zu Schleifen und gedrehten Formationen zusammenfinden oder sich wieder auflösen, oftmals menschliche Gesichter erahnen.

Keine Farben, nur Schwarz-Weiß-Töne, hat Russi dagegen für seine Grafiken gewählt, in denen es ebenfalls um die Ästhetik und Kommunikation von Formen geht. „Um die hervorzuheben, mussten die Farben weichen“, erklärt dazu der Vorsitzende des Kunstvereins, Reinhard Lättgen, der in das Werk Russis bei der Vernissage am heutigen Samstag einführen wird. Zu sehen sind außerdem einige Frühwerke des Künstlers, die dem Surrealismus zugeordnet werden können und damit den gelungenen Querschnitt aus allen Schaffensperioden des Malers vervollständigen. Die Ausstellung zeugt von Russis großer Experimentierfreudigkeit sowie seiner künstlerischen Vielfalt. Dennoch hat er einen ganz eigenen und unverwechselbaren Stil entwickelt.

Die Vernissage der Ausstellung „In memoriam“ Bruno Russi beginnt am Samstag, 15. April, um 16 Uhr im Pumpwerk, Bonner Straße 65 in Siegburg. Die Arbeiten sind dort bis zum 3. Juni zu den Öffnungszeiten des Pumpwerks zu sehen. Mehr auf www.kunstverein-rheinsieg.de

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