Neue Schulleitung Wunschkandidat übernimmt Albert-Einstein-Gymnasium

Sankt Augustin · Michael Arndt ist seit Dienstag offiziell Schulleiter des Albert-Einstein-Gymnasiums. Der 48-Jährige hatte sich zuvor bereits zwei Mal am AEG beworben.

 Christoph Lorenz (links) übergibt die Schlüssel: Seit Dienstag ist Michael Arndt offiziell neuer Schulleiter des Albert-Einstein-Gymnasiums.

Christoph Lorenz (links) übergibt die Schlüssel: Seit Dienstag ist Michael Arndt offiziell neuer Schulleiter des Albert-Einstein-Gymnasiums.

Foto: Holger Arndt

Aller guten Dinge sind drei. Das Sprichwort trifft auf Michael Arndt voll und ganz zu – zumindest mit Blick auf das Albert-Einstein-Gymnasium (AEG) in Sankt Augustin. Denn der 48-Jährige hatte schon zweimal versucht, als Lehrer an der Schule Fuß zu fassen. Nun hat es funktioniert. Seit Dienstag ist Arndt offiziell Schulleiter des AEG und damit Nachfolger von Christoph Lorenz, der vor den Ferien in den Ruhestand verabschiedet worden ist. „Ich bin froh, dass es im dritten Anlauf geklappt hat“, sagt der Sankt Augustiner. „Ich komme hier nicht in unbekanntes Terrain.“

Dafür hat nicht nur seine Frau gesorgt, die am AEG ihr Abitur gemacht hat. Sondern auch sein Vorgänger, der sich in den vergangenen Wochen ausgiebig mit Arndt besprochen hat. „Wir haben schon mehrfach zusammengesessen“, erzählt Lorenz, der Arndt sogar auf die freiwerdende Stelle am AEG hingewiesen hatte. „Wir haben die besondere Situation genutzt, dass es sehr früh eine Weichenstellung gab. Mittlerweile gibt es ja auch viele Stellen, die eine Weile unbesetzt bleiben“, sagt Arndt.

Das hat der 48-Jährige an seiner alten Wirkungsstätte, dem Siegburger Anno-Gymnasium, selbst erlebt. Dort war er seit 2010 stellvertretender Leiter, fungierte zwischenzeitlich aber auch als Interimsschulleiter – in einer Zeit des Umbruchs an der Schule mit vielen Gestaltungsspielräumen, so Arndt. „Ich bin mehr als dankbar, dass ich dort so viel tun konnte.“ Deshalb fiel ihm der Abschied vom Anno-Gymnasium auch nicht leicht. „Ich bin mit einer gehörigen Portion Wehmut durch die Klassen gegangen, wegen der Menschen, die ich zurücklasse“, sagt Arndt. Es habe kaum einen Schüler gegeben, den er nicht gekannt habe. „Ich hoffe, dass es am AEG genauso wird“, so Arndt.

Sein Referendariat absolvierte er in Köln

Der Weg zu seiner Wunschschule führte Arndt quasi einmal durch die Region. In Bonn studierte er die Fächer evangelische Religion, Englisch und Sport, zum Referendariat zog es ihn nach Köln. Dort trat er seine erste Lehrerstelle an. Weil er nach der Geburt seiner zwei Kinder aber näher an seinem Wohnort Sankt Augustin arbeiten wollte, bat er um Versetzung. Da klopfte er das erste Mal beim AEG an, landete aber schließlich wenige Kilometer entfernt am Rhein-Sieg-Gymnasium. Als sich 2009 eine Vakanz am AEG ergab, versuchte er es erneut. Aber ein Nachfolger stand bereits fest. „Damit konnte ich leben“, erzählt Arndt. „Dann hatte ich das Glück, dass am Siegburger Anno-Gymnasium eine Stelle frei wurde.“

Nun ist er am AEG gestartet. Ideen hat er für seine neue Aufgabe schon einige. So möchte der neue Schulleiter Albert Einstein als Namensgeber und Leitfigur noch mehr in den Fokus rücken. Etwa, wenn sich in fünf Jahren die Nobelpreisverleihung an Einstein zum 100. Mal jährt. Und eine Kleinigkeit bringt er auch vom Anno mit: Eine Kletter-AG für Einsteiger und Fortgeschrittene. „Ich habe den pädagogischen Wert dieser Sportart schätzen gelernt, da geht nichts ohne das Team und Vertrauen“, erklärt Arndt, der darüber hinaus Tennis, Ski fahren und vor allem seine Familie zu seinen Hobbys zählt.

Überhaupt das Team, das ist ihm besonders wichtig. Vor allem, wenn es darum geht, sich gegenseitig den Rücken zu stärken. „Auch ich werde falsche Entscheidungen treffen“, sagt Arndt. „Aber es geht darum, wie man mit diesen Fehlern umgeht.“ Grundsätzlich soll sich an der Ausrichtung des Gymnasiums aber nicht viel ändern. „Es gibt viele Dinge, die ich unbedingt beibehalten werde“, so der neue Schulleiter. Am AEG sei eine kontinuierliche Bildungs- und Erziehungsarbeit geleistet worden.

Schule ist für ihn eine Herzensangelegenheit

Daran war in den vergangenen Jahren auch Christoph Lorenz stark beteiligt. „Die Vielfalt der Arbeit als Schulleiter ist schon faszinierend“, sagt der Königswinterer. „Wenn man Schule als Herzensangelegenheit betrachtet, dann hat es schon eine gewisse Konsequenz zu sagen: Jetzt will ich diese Institution steuern.“ Für ihn ist die Zeit am AEG nach 37 Jahren mit der Übergabe beendet. Ob er das schon realisiert habe? Es überwiege noch das Gefühl von Sommerferien, sagt der 65-Jährige. Er wisse aber auch, dass danach nicht der Start ins neue Schuljahr mit einem Berg an Arbeit komme. „Ich freue mich sehr auf diesen neuen Lebensabschnitt“, sagt Lorenz. Mit viel Zeit fürs Lesen, die Familie, das Wandern und – als Biologie- und Chemielehrer – für Naturstudien. Dafür kann er nun beruhigt nach Korsika, Kreta oder Sardinien reisen. Denn: „Michael Arndt war mein Wunschkandidat“, berichtet Lorenz. „Auch wenn ich nichts zu sagen habe.“

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