Bewegender Abschied nach 28 Jahren Wilfried Heckeroth verlässt Rat von Sankt Augustin

Sankt Augustin · Seit dem 1. Oktober 1989 war Wilfried Heckeroth ununterbrochen Mitglied im Rat der Stadt Sankt Augustin, der CDU-Politiker war Ortsvorsteher und stellvertretender Bürgermeister. Nun hat er alle Ämter niedergelegt und geht in den (Un-)Ruhestand.

 Mit Blumen dankt Bürgermeister Klaus Schumacher seinem zweiten Stellvertreter und langjährigen Kollegen im Rat, Wilfried Heckeroth.

Mit Blumen dankt Bürgermeister Klaus Schumacher seinem zweiten Stellvertreter und langjährigen Kollegen im Rat, Wilfried Heckeroth.

Foto: Foto: Martina Welt

Es war ein bewegender Moment, als der ehemalige CDU-Ratsherr, Ortsvorsteher von Sankt Augustin-Ort und zweite stellvertretende Bürgermeister Wilfried Heckeroth (78) nach 28 Jahren zum letzten Mal die Ratsbühne betrat. Seit dem 1. Oktober 1989 war Heckeroth ununterbrochen Mitglied im Rat der Stadt Sankt Augustin. Von 1991 bis 1994 und von 1999 bis 2017 kümmerte sich der einstige Hauptschullehrer um die Menschen in seinem Stadtteil als Ortvorsteher und von 2009 bis 2014 war er erster stellvertretender Bürgermeister, von 2014 bis heute zweiter stellvertretender Bürgermeister.

„Du hast Zeichen gesetzt und wirst mir sehr fehlen“, attestierte ihm Bürgermeister Klaus Schumacher anlässlich der Verabschiedung im Stadtrat am Mittwochabend. Er erinnerte an die Freundschaft, die dazu beigetragen habe, auch schwierige Zeiten zu meistern. „Es fällt mir schwer, denn es war eine kollegiale und freundschaftliche Zeit“, so die Worte Heckeroths, der sichtlich gerührt war.

Alter beeinflusste Entscheidung

Als Grund für sein Ausscheiden formulierte er gegenüber dem General-Anzeiger: „Ich bin alt genug, um aufzuhören.“ Hinzu komme, dass es ihm in den letzten Jahren auch nicht mehr so wirklich viel Spaß gemacht habe, denn aufgrund der geänderten Mehrheitsverhältnisse wurde er vom ersten stellvertretenden Bürgermeister zum zweiten Stellvertreter degradiert. Vor allem die Art und Weise habe nicht seiner Vorstellung von Politik entsprochen.

Den gebürtigen Bochumer verschlug es nach Bonn, um Chemie und Mathematik auf Lehramt zu studieren. Dort lernte er auch seine Frau Eleonore kennen und nach einem Umweg über die Hennefer Hauptschule war er in der Hauptschule Niederpleis als stellvertretender Schulleiter tätig.

Enkelkinder bereiten ihm viel Freude

Zwei Söhne, zwei Töchter und sieben Enkelkinder zählen zu seiner Familie. „Vor allem die Enkelkinder bereiten mir viel Freude“, freut er sich auf die zusätzliche Zeit, die er haben wird. Senioren und Kinder lagen ihm auch schon während seiner aktiven Zeit am Herzen. Besonders groß war sein Engagement in den beiden Seniorenheimen in Sankt Augustin-Ort. „Ich habe in beiden Altenheimen zusätzliche Feste organisiert“, erinnert er sich. Dort sei er auch immer gerne als Nikolaus aufgetreten. „Mir ging immer das Herz auf, wenn ich das Strahlen in den Augen der Senioren gesehen habe“, so Heckeroth. Sein Engagement in den Seniorenheimen möchte er deshalb gerne weiter fortführen.

Der einstige Bürgermeister Karl Gatzweiler war es, der ihn damals an der Theke des Augustiner Hofes überredet hatte, im Rat mitzuwirken. „Nur zwei Jahre später wurde ich Ortsvorsteher von Sankt Augustin Ort.“ Das machte er mit so viel Engagement, dass er im Mai 2012 das Bundesverdienstkreuz am Bande von Joachim Gauck verliehen bekam. Weitere Auszeichnungen sind das Ehrenwappen der Stadt in Silber und Gold. Dass jetzt mit Martina Mölders die Tochter seines einstigen „Ziehvaters“ Karl Gatzweiler ihn als Ortsvorsteher beerbt, fühlt sich für Heckeroth gut an. „Irgendwie schließt sich da der Kreis.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort