GA-Serie "Augustiner Köpfe" Weltenbummlerin mit Herz für Hangelar

Sankt Augustin · Mexiko, Dubai, Karibik: Solomariechen Denise Biskup aus Hangelar liebt das Reisen und das Tanzen im Karneval.

 Solomariechen Denis Biskup zeigt in der Siegburger GA-Redaktion, was sie drauf hat

Solomariechen Denis Biskup zeigt in der Siegburger GA-Redaktion, was sie drauf hat

Foto: Ingo Eisner

Denise Biskup ist schon viel in der Welt herumgekommen. In ihrer Studentenbude hängt eine Weltkarte, darauf rubbelt man die schon bereisten Länder frei. Und Biskup, 20 Jahre alt, war schon in Mexiko, Dubai und der Dominikanischen Republik. „Ich liebe Flugreisen“, sagt das Solomariechen der Ehrengerade Hangelar. Doch trotz ihres Faibles für fremde Länder ist Biskup heimatverbunden geblieben. Eigentlich wollte sie ein Auslandsjahr in der Schweiz machen, entschied sich dann aber dagegen. Wegen Hangelar. Und wegen ihrer großen Leidenschaft: dem Tanzen.

„Ich kann nicht mehr ohne“, sagt sie. Deshalb blieb sie in Deutschland. „Ich wollte nicht von zu Hause weg. Da haben mich schon viele blöd angeguckt“, sagt Biskup. Vielleicht geht sie nun später ins Ausland. Umgezogen ist sie trotzdem in diesem Sommer: Statt in die Schweiz ging es nach Beuel. Sie wollte schneller an der Uni Bonn sein, dort studiert sie Jura. Also verließ sie Hangelar, wo sie bislang bei ihrer Mutter lebte. „Ich hatte Lust, erwachsen zu werden“, sagt sie.

Biskup zog nach Beuel, bis zur Uni sind es nun nur noch zehn bis 15 Minuten mit dem Fahrrad. Im Oktober geht sie dort ins fünfte Semester. „Mein Traumberuf wäre Richterin, aber das ist natürlich schwer zu erreichen“, sagt Biskup. Deshalb kann sie sich auch vorstellen, in einer Firma zu arbeiten und juristische Fragen zu behandeln. Doch das hat noch etwas Zeit. Zunächst will Biskup vor allem noch tanzen, viel tanzen.

Mit fünf Jahren hat sie damit angefangen. Zur Ehrengarde ist sie damals gekommen, weil zwei Mädchen in der Nachbarschaft dort aktiv waren. Und die kleine Denise ihre Mutter fragte: „Mama, warum tanze ich nicht da?“ Also tanzte Biskup fortan bei der Ehrengarde – bis sie zehn Jahre alt war. Plötzlich hatte sie keine Lust mehr, doch das blieb nicht lange so. „Das Training hat mir schnell gefehlt“, erinnert sie sich heute. Also fing sie wieder an. Ihr großes Ziel: Solomariechen werden. Mit 14 Jahren klappte es schließlich.

Mittlerweile übt sie an zwei Tagen in der Woche, jeweils einmal mit den Kadetten, dem Tanzpaar und als Solomariechen. Einmal in der Woche trainiert sie auch noch den Nachwuchs in Vilich, zudem turnt sie einmal wöchentlich beim TV Hangelar. Hebungen und Salti gehören zu ihrem Programm. „Das ist Routine, der Salto macht ja auch Spaß“, sagt Biskup.

Ihr Schwerpunkt liegt auf der Karnevalssession. „Das ist die Zeit, auf die wir hinarbeiten“, sagt Biskup. 20 bis 30 Auftritte absolviert sie dann, auf der Bühne schaltet sie in den Autopiloten. „Das ist ein Automatismus mit einem Einspritzer Adrenalin“, sagt sie. Eine besondere Verbindung hat sie zu ihrer Uniform. „Sie ist ein Teil von mir, ich liebe sie. Als ich die Uniform bekommen habe, habe ich fast geweint.“

Doch ihre Zeit als Solomariechen läuft langsam ab. Das sagt Denise Biskup selbst. Schon mit 15 Jahren zähle man zu den Senioren, mit 25 Jahren ist wohl Schluss. „Solange es geht, will ich es weitermachen. Aber irgendwann macht der Körper nicht mehr mit“, sagt die Hangelarerin. An manchen Tagen zwicke es auch schon mal hier und da. Wenn sie das so sagt, hört sie sich so gar nicht an wie eine 20-Jährige. Im nächsten Moment sagt sie aber: „An anderen Tagen denke ich, dass ich es noch 50 Jahre machen könnte.“

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