Verkehr in Menden Teilsperrung am Bahnhof Menden kommt später

Sankt Augustin · Eine Ampel regelt ab Mitte Juni den Verkehr am Bahnhof Menden. Eine alternative Lösung, die dadurch entstehenden Verkehrsbehinderungen zu vermindern, gibt es nicht.

Die einseitige Sperrung der Meindorfer Straße am Bahnhof Menden ist auf Mitte Juni verschoben worden. Wie die Deutsche Bahn am Freitag mitteilte, verzögern sich einige Arbeiten wegen des Verdachts auf Kampfmittel im Bereich des nördlichen Widerlagers der Eisenbahnüberführung. Diesem müsse zunächst nachgegangen werden. Ursprünglich sollte die Baustelle auf der L 16 bereits ab kommendem Dienstag für rund zehn Monate eingerichtet werden. Hintergrund der Teilsperrung ist der Streckenausbau der S 13 zwischen Troisdorf und Oberkassel. Dafür muss die Brücke um ein zusätzliches Gleis erweitert werden. Laut Bahn wird die Meindorfer Straße dazu zunächst tiefer gelegt, dann erfolgt der Brückenanbau. Der Verkehr soll in dieser Zeit mit einer Baustellenampel geregelt werden; die Stadt Sankt Augustin hat die Genehmigung bereits erteilt.

Unabhängig vom tatsächlichen Beginn der Arbeiten, hat die geplante Baustellenführung Politiker aus Meindorf und Menden von SPD und Grünen auf den Plan gerufen. Sie begrüßen, dass es mit dem Bau der S 13 vorangeht, hätten sich von der Stadt aber eine tiefergehende Auseinandersetzung mit anderen Möglichkeiten der Verkehrsführung gewünscht. Die Baustellenampel werde „als alternativlos gesehen“, sagt Peter Kespohl, SPD-Ratsmitglied und Ortsvorsteher von Meindorf. Dabei sei das Straßensystem rund um Bonn so schon fragil. Es müsse nur ein Lastwagen auf der Nordbrücke liegenblieben und alles sei dicht. „Wir kennen die Rückstaus aus den vergangenen Jahren“, so Kespohl. Die Befürchtung: Meindorf werde vom fließenden Verkehr abgeschnitten. Dabei hätte die Stadt zwei Jahre Zeit gehabt, die Baustelle vorzubereiten. Der Grünen-Fraktionsvorsitzende Martin Metz ergänzt: „Es ist ein Eingriff über zehn Monate an einer zentralen Achse. Ich weiß nicht, ob ausreichend geprüft wurde, was es an anderen Möglichkeiten oder Optimierungen geben könnte.“ Das müsse im Vorfeld besser gemanagt werden.

Eine solche Alternative benennt hat das Mendener SPD-Ratsmitglied Uwe-Karsten Staeck: eine Ausweichstrecke über die Von-Galen-Straße sowie die Straßen Auf der Mirz und Auf dem Mirzengrehn. Die Idee: Dort einen Einbahnverkehr einzurichten und die Autos nur in einer Richtung über die L 16 zu führen. Lediglich die Busse könnten die Meindorfer Straße noch in beide Richtungen befahren. Die Umleitungsstrecke sei für sie zum Teil zu schmal. Man müsse querdenken, sagt Kespohl. „Man könne die Umleitung auch nur morgens und nachmittags zur Hauptlastzeit öffnen.“

Fragen zu möglichen Umleitungen hat die SPD laut Kespohl bereits mehrfach an die Verwaltung gestellt. In den vergangenen Wochen hatten sich auch Grüne und CDU mit Anfragen an die Stadt gewandt – unter anderem zu möglichen Problemen für Rettungsfahrzeuge sowie zum Bus- und Radverkehr. Denn Radler nutzen den Tunnel derzeit als Umleitungsstrecke für die Feldwegbrücke zwischen Meindorf und Hangelar, die im Zuge des S 13-Ausbaus abgerissen und erneuert wird.

Die Antworten der Verwaltung liegen zwischenzeitlich vor. Sie erteilt einer Umleitung über die Zufahrt zur Abwasserbehandlungsanlage aber eine Absage. Es handele sich dabei um einen landwirtschaftlichen Weg, der auch für den Radfahrer freigegeben sei, sagt Stadtsprecherin Eva Stocksiefen. Zudem werde er derzeit als Baustellenzufahrt genutzt. „Kleinräumig gibt es einfach keine Alternative“, sagt sie. Großräumig sollen jedoch Schilder auf die Baustelle hinweisen – vor dem Kreisel Siegstraße/Meindorfer Straße und vor Geislar. „Es wird in den ersten Tagen sicherlich ruckeln“, so die Stadtsprecherin. Aber das werde sich nach ein paar Tagen wahrscheinlich legen. Das sei die Erfahrung, die die Stadt an anderen Baustellen gemacht habe. Etwas Abhilfe soll eine Steuerung per Radar an der Ampel bringen, die sich am Verkehrsaufkommen orientiert. Für Radfahrer sieht die Stadt im Baustellenverkehr kein Problem. Und die Verkehrsbetriebe sowie die Kreisleitstelle seien informiert. Stocksiefen: „Es ist keine schöne Baustelle, aber es lässt sich nicht anders handhaben.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort