Supermarkt-Brand in Menden System für Warnhinweise im Radio hatte versagt

Menden · Über Lautsprecherdurchsagen und Sirenen hat die Feuerwehr die Menschen vor dem beißenden Rauch gewarnt. Doch warum gab es zu dem Brand des Supermarkts in Menden nicht auch eine Information über die Warn-App NINA?

Wieso Warn-App NINA keine Informationen zum Supermarkt-Brand in Menden herausgegeben hatte, haben sich in der Nacht einige Bürger in Siegburg und Sankt Augustin gefragt. Laut dem Sankt Augustiner Wehrleiter Herbert Maur hätte über die App nur das gesamte Stadtgebiet gewarnt werden können.

Es sei mit Menden und Siegburg aber nur ein kleiner Teil von der Geruchsbelästigung betroffen gewesen, so Maur. Deshalb seien die Menschen in Menden gezielt per Lautsprecherdurchsagen informiert worden, die Siegburger um kurz vor 2 Uhr über die Warnsirene und den Signalton "Warnung". Das ist ein auf- und abschwellender Heulton, der eine Minute lang ununterbrochen gesendet wird. Er signalisiert: Türen und Fenster schließen sowie das Radio für Informationsdurchsagen einschalten und die Sender Radio Bonn/Rhein-Sieg (je nach Empfangsort: 91,2; 94,2; 97,8; 99,9; 104,2 oder 107,9 Mhz) oder WDR 2 (100,4 Mhz) wählen.

Doch da lag ein weiteres Problem: Bei Radio Bonn/Rhein-Sieg kamen keine Durchsagen an. Der Rhein-Sieg-Kreis verwies dazu am Freitag an den Radiosender. Laut Chefredakteur Jörg Bertram lag trotz regelmäßiger Tests ein Defekt an einem technischen Gerät in der Kreisleitstelle vor. Im Normalfall kann die Leitstelle über diese Notleitung das Radioprogramm direkt für Durchsagen unterbrechen.

Das ist nachts besonders wichtig, da Radio Bonn/Rhein-Sieg zwischen 20 und 4.30 Uhr nicht besetzt ist. Zu der Zeit läuft das Rahmenprogramm der NRW-Lokalradios aus Oberhausen. "Normalerweise funktioniert das zuverlässig", so Jörg Bertram. Aber ausgerechnet in der Nacht zu Freitag habe anscheinend die Technik gestreikt. Das Gerät werde nun überprüft.

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