Projekt Suchtprävention am RSG in Sankt Augustin

SANKT AUGUSTIN · Schüler beschäftigen sich bei der Aktionswoche am Rhein-Sieg-Gymnasium mit ihrer Gesundheit. "Bereit fürs Leben" lautet das Thema.

 Durch die Rauschbrille betrachtet: In einem Parcours können Schüler erleben, wie sich Alkohol beim Fahren auswirken würde.

Durch die Rauschbrille betrachtet: In einem Parcours können Schüler erleben, wie sich Alkohol beim Fahren auswirken würde.

Foto: Meike Böschemeyer

Sandwiches als Suchtprävention: Wie das funktioniert, erklärte Ulrike Muders, Biologie- und Lateinlehrerin am Rhein-Sieg-Gymnasium (RSG) in Sankt Augustin, in ihrem Projekt „Prävention, Anti-Mobbing und Ausflüge“. Bei der Aktion mit dem Titel „Bereit fürs Leben“ fanden die ganze Woche lang verschiedene Projekte zu den Themen Gesundheitserziehung, Suchtprävention und Teambildung für alle Klassenstufen statt.

Etwa ein Jahr Planung steckt laut Muders in dieser Woche, die das RSG seit 2010 anbietet – anfangs noch unter dem Arbeitstitel „Gesundheitserziehung“. Als besonders wichtig sieht Muders die Suchtprävention an. Mit der Klasse 7a machte sie einen Test über Alkohol und Drogen, kochte gemeinsam mit allen Schülern und hatte einen Hindernislauf aufgebaut, der es in sich hatte: Dafür mussten die Schüler mit Rauschbrillen, die ihnen verschiedene Promillewerte simulierten, auf einem Roller um Pylonen fahren oder sich Bälle zuwerfen.

„Das ist ganz schön schwierig“, sagte der zwölfjährige Bibo. „Man sieht alles ganz klein und verschwommen. Manche Dinge erscheinen weit weg, obwohl sie nah sind.“ Eines ist dem Siebtklässler dadurch klar geworden: Er möchte nie in Kontakt mit Drogen kommen.

Suchtprävention ist Gradwanderung

Auch seine Klassenkameradin Ann-Kathrin hatte Schwierigkeiten, sich mit der Rauschbrille zurechtzufinden. „Draußen sieht es aus, als wäre alles in den Farben des Regenbogens gehalten“, sagte sie. „Außerdem bin ich gegen Stühle gelaufen.“ Als „Gratwanderung zwischen Aufklärung und Schüler auf dumme Ideen bringen“ empfindet Muders die Suchtprävention. Ein Vorteil sei, dass sie die Schüler, die an ihrem Projekt teilnähmen, normalerweise nicht unterrichte. „Dann fühlen sie sich freier und kommen manchmal mit ihren Problemen zu mir“, so Muders.

Das gemeinsame Zubereiten und Essen von Sandwiches soll den Kindern ein Gefühl von Zusammenhalt geben und somit Süchten vorbeugen. Auch Ausflüge können dazu beitragen, etwa zum Kunstmuseum in Bonn, wo die Kinder Anfang der Woche den „Playground-Workshop“ besuchten. Dort hatten sie die Möglichkeit, ein eigenes Video nur aus Fotos herzustellen.

„Wir mussten dafür ganz viele Fotos machen, denn für eine Videosekunde brauchten wir zehn Fotos“, so Ann-Kathrin. „Wir haben für 366 Fotos mehr als eine Stunde gebraucht.“ Stolz präsentierte sie das Ergebnis auf ihrem Handy: einen rund 20-sekündigen Film zu einem selbst ausgedachten Thema.

Die Aktionswoche kam bei den Schülern gut an. Für das kommende Jahr wünschen sie sich, dass das RSG die Aktionswoche erneut anbietet.

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