Bundespolizei in Sankt Augustin Standort Hangelar wird modernisiert

Sankt Augustin · Die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben investiert bis ins Jahr 2045 mehrere hundert Millionen Euro in den Ausbau und die Modernisierung des Bundespolizeistandortes Hangelar. Grund ist ein starker Anpassungsbedarf an die heutigen Anforderungen des Polizeidienstes.

Der Bundespolizeistandort Hangelar wird bis zum Jahr 2045 ausgebaut.

Der Bundespolizeistandort Hangelar wird bis zum Jahr 2045 ausgebaut.

Foto: Bima

Es ist ein großes und vor allem langfristiges Projekt: Bis 2045 soll der Bundespolizeistandort Hangelar ausgebaut und modernisiert werden. Das hat die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima) als Eigentümerin der rund 70 Hektar großen Liegenschaft mitgeteilt. „Um der Bundespolizei eine zukunftsfähige Lösung bieten zu können, werden mehrere hundert Millionen Euro in den Standort investiert“, sagt Almut Michel, Referentin für Bauherrenaufgaben bei der Bima.

Einen entsprechenden städtebaulichen Entwicklungsplan hat sie der Stadt Sankt Augustin Anfang Februar vorgestellt; bereits im Oktober sei ihm auf ministerieller Ebene zugestimmt worden, so die Bima. Derzeit wird – entsprechend der Prioritäten – ein Handlungsplan erstellt.

Der Standort Hangelar ist einer der ältesten der Bundespolizei. Deshalb besteht laut Bima ein starker Anpassungsbedarf an die heutigen Anforderungen des Polizeidienstes. „Unsere Planungen berücksichtigen einerseits den Neu- und Umbaubedarf der Nutzer, andererseits auch die Notwendigkeit, bestehende Gebäude zu modernisieren“, sagt Michel. Vorgesehen seien voraussichtlich sieben Bauabschnitte. Der Bauverkehr wird laut Bima vor allem über die Bundesgrenzschutzstraße erfolgen, die Richthofenstraße müsse nur zum Baustart befahren werden.

In Hangelar sind derzeit die Bundespolizeidirektion Sankt Augustin als eine von zehn Direktionen bundesweit, die GSG 9, die Bundespolizeifliegergruppe, die Bundespolizeiabteilung Sankt Augustin sowie die Fachinformations- und Medienstelle der Bundespolizei untergebracht. Den 2200 bis 2500 Bundespolizei-Mitarbeitern möchte die Bima künftig kurze Wege ermöglichen und funktionale Zentren bieten. So sei geplant, die operative Nutzung räumlich von der technischen und administrativen zu trennen.

Aktuell gibt es dort rund 80 Gebäude. Wie viele es nach dem Ausbau sein werden, kann laut Bima-Sprecher Thorsten Grützner noch nicht benannt werden, da sich die Planungen noch im einem sehr frühen Stadium befänden. Sie sollen sich aber entlang einer Hauptachse konzentrieren, die dem Verlauf der Hauptstraße entspricht – und nicht mehr „campusartig“ über das gesamte Areal verteilt sein.

Dadurch entstünden größere zusammenhängende Grünflächen. Damit verfolgt die Bundesanstalt auch das Ziel, von der Wohnbebauung im Süden wegzurücken. Auf Hochhäuser will die Bima verzichten. Als Sichtschutz ist ein Streifen aus Pflanzen vorgesehen, zudem werde ein Biotopverbund zwischen einer Binnendüne und einer Kiesgrube geplant. Um Eingriffe in die Ökologie möglichst gering zu halten, hat die Bima nach eigenen Angaben bereits ein erstes Artenschutzgutachten erstellen lassen.

Im städtebaulichen Entwicklungsplan enthalten ist auch eine Umgehungsstraße, die die Anbindung an den Flugplatz Hangelar entlang des Areals ermöglichen und so den Stadtteil entlasten soll. Als langfristig zu realisierende Lösung sei ein Verlauf im Südosten des Areals vorgestellt worden, so Grützner. „Diese Lösung ließe sich allerdings erst realisieren, wenn das Zwischenarchiv des Bundes weggezogen ist“, teilt die Bima mit.

Die Umgehung ist bereits seit einigen Jahren in der Stadt im Gespräch. Laut dem Ersten Beigeordneten Rainer Gleß ist darüber politisch aber noch keine Entscheidung getroffen worden. Sie hänge davon ab, ob die Umgehung im Hinblick auf die Verkehrsbelastungen überhaupt erforderlich sei.

Gleß wertet die Pläne für den Standort allgemein als gutes Zeichen. Ein Umbau bis 2045 klinge lang, aber er sei „Ausdruck von Langlebigkeit und Weitsicht“, sagt der Beigeordnete und betont: Die Bundespolizei sei ein großer Arbeitgeber und der Standort wichtig für die Stadt. Er wünscht sich, dass die Bima ihre Pläne auch der Sankt Augustiner Politik vorstellt. Gleß: „Es geht ja auch um Akzeptanz.“

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