Ausbau der Bahnstrecke Stahlträger für neue Brücke der S 13 in Troisdorf

Troisdorf/Sankt Augustin · Millimeterarbeit für den S-13-Ausbau in Friedrich-Wilhelms-Hütte: Am Wochenende ist das Traggerüst für die neue Bahnbrücke an der Mendener Straße montiert worden.

Die Arbeiten zum Ausbau der S 13 zwischen Troisdorf und Bonn-Oberkassel sind am Wochenende einen wichtigen Schritt vorangekommen. In Friedrich-Wilhelms-Hütte montierten die bauausführenden Firmen in Millimeterarbeit das Traggerüst für die neue Straßenbrücke der Mendener Straße über die Bahnstrecke. Zudem schalten sie die neuen Oberleitungsmasten ein. Dafür musste die Bahnstrecke komplett gesperrt werden, ein Schienenersatzverkehr war eingerichtet. Die Arbeiten sind notwendig, da die Strecke bis Oberkassel größtenteils um zwei zusätzliche Gleise erweitert wird und die bisherige Brücke für den Streckenausbau nicht breit genug war.

Nachdem die Bahnstrecke gesichert war, hatten Bahnmitarbeiter am Samstag zunächst die Hochspannungsleitung über den Schienen abgeschaltet und geerdet. Vor einem der Brückenköpfe lagerten die 14 großen Stahlträger für das Traggerüst, jeder rund sieben Tonnen schwer. Einzeln wurden sie, gut austariert, angehoben und von einem Schwerlastkran vorsichtig auf die beiden Querträger der Stahlträgerkonstruktionen zwischen den Brückenköpfen abgelassen. Viel Feingefühl der Kranführer war gefragt, um alle Träger exakt zu positionieren. Danach sicherten Mitarbeiter der bauausführenden Firmen Züblin und Strabag die Träger gegen ein Verrutschen.

Eigentlich sollte die neue Brücke fertig sein

In den kommenden Tagen können nun die Einschalungsarbeiten starten, denn der Hauptträger und die Fahrbahnplatte werden vor Ort gegossen. Sobald der Beton ausgehärtet ist, werden die vier zwischenliegenden Pressen unter den Querträgern vorsichtig abgesenkt, bis das Bauwerk sicher auf den beiden Brückenköpfen aufliegt. Danach lassen sich die vierzehn Stahlträger wieder entfernen. Ursprünglich sollte die neue Brücke der Mendener Straße bereits fertig sein. Planungsfehler und Wetterkapriolen führten allerdings zu erheblichen Verzögerungen.

Vorbereitungen für die Gleiserweiterung liefen während der Streckensperrung auch einige Kilometer weiter in Sankt Augustin. Am Bahnhof Menden standen Kampfmittelsondierungen an. Nachdem bei Bodenarbeiten Eisenträger in die Erde gerammt worden waren, um ein Abrutschen am Bahnkörper zu verhindern, wurde dort eine Bodenanomalie entdeckt. Da dies auf ein gefährliches Kriegsrelikt hindeuten kann, zog die Bahn den Kampfmittelräumdienst hinzu. Die Arbeiten gestalteten sich schwierig. Denn es musste ein sechs Meter tiefes Loch gegraben werden, um an den vermuteten Fremdkörper zu gelangen. Die Befürchtungen, dass dort Kampfmittel liegen könnten erwiesen sich am Ende als gegenstandslos.

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