Fläche am Pützchensweg Stadt plant neues Gewerbegebiet

SANKT AUGUSTIN · Ein neues Gewerbegebiet für kleinere und mittelgroße Handwerker-, Dienstleistungs- und Gewerbebetriebe will die Stadt Sankt Augustin am Pützchensweg in Hangelar südöstlich der Bundesstraße 56 errichten.

 Unmittelbar in Nähe der Bahngleise der Industriebahn soll das Gewerbegebiet entstehen.

Unmittelbar in Nähe der Bahngleise der Industriebahn soll das Gewerbegebiet entstehen.

Foto: Thomas Heinemann

Die hierfür notwendige Anpassung des Flächennutzungsplans sowie die Einleitung des Bebauungsplanverfahrens, das den Rahmen für die spätere Bebauung festschreibt, wurden nun vom Umwelt-, Planungs- und Verkehrsausschuss eingeleitet.

Damit soll Planungssicherheit für eine mögliche Bebauung auf dem heutigen Parkgelände der um das Jahr 1900 errichteten Fabrikantenvilla geschaffen werden. Aktuell wird sie von einer Steuerberatungsgesellschaft genutzt. Zudem soll auch eine Perspektive für die große Gewerbebrache entstehen. Bis Ende des Jahres 2013 stand dort eine mittlerweile abgerissene Schamottsteinfabrik.

Ein erster Entwurf sieht neun Grundstücke zu durchschnittlich je rund 1000 Quadratmetern Größe mit Ausweisung als Gewerbegebiet vor, sowie knapp zehn Parzellen, die als "eingeschränktes Gewerbegebiet" ausgewiesen werden sollen. Einschränkungen gab es bei der Planung nicht nur durch die Nähe zur Wohnbebauung: So verfügt die B 56 über einen 20 Meter breiten Schutzstreifen, der nicht bebaut werden darf.

Zudem schränkten mehrere Faktoren die Planer vom Büro H+B Stadtplanung Beele und Haase in Köln bei der Erstellung zweier Varianten ein: der Arten-, Landschafts- und Gewässerschutz, die EU-Wasserrahmenrichtlinie, die vorhandenen Bahngleise der Industriebahn zwischen Beuel und Hangelar sowie eine Hochspannungsleitung der RWE. Die zwei Planungsalternativen unterschieden sich primär in der äußeren Erschließung. Bei der zweiten Variante sollte sie über eine Verlängerung der Eifelstraße erfolgen, die von der Konrad-Adenauer-Straße abzweigt. Doch dabei wären die Eingriffe in Natur-, Landschafts- und Artenschutz laut Politik zu groß gewesen.

So favorisierten die Ausschussmitglieder die Anbindung über den Heckenweg in der neuen Variante 1a: Im südlichen Zipfel des Planungsgebiets südlich des Pützchenswegs existiert bislang eine brachliegende Privatfläche. Verwaltung und Politik entschieden, diese in die Planung des Gewerbegebietes einzubeziehen, statt sie "unter dem Aspekt der Vernetzung des mittelbar angrenzenden Naturschutzgebietes auf Bonner Stadtgebiet" mit dem angrenzenden Landschaftsschutzgebiet auf Sankt Augustiner Boden zu verbinden.

Sorge bereitete der Politik indes die Nutzung des Heckenwegs zur verkehrlichen Erschließung. Dieser ist nicht nur schmal und für aus Bonn kommende und rechtsabbiegende Lkw kaum einfahrbar, sondern liegt auch zu 80 Prozent auf Bonner Stadtgebiet. Doch die Stadt Bonn habe als Straßenbaulastträger bereits Pläne für den Ausbau, vermeldete der Technische Beigeordnete Rainer Gleß: "Die Gespräche hierzu sind sehr positiv verlaufen."

Auch sei die Bahntrasse mit ausreichend Raum für langfristige Entwicklungen eingeplant. Denn wenngleich zuletzt im Jahr 2001 ein möglicher Ausbau der Industriebahngleise zu einer zweiten Straßenbahn von Beuel nach Hangelar als unwirtschaftlich verworfen wurde, wolle man die Flächen für die Zukunft dennoch sichern und einen "Impuls durch Flächenvorsorge" setzen, betonte der Beigeordnete.

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