Für einen Vereinsraum Stadt greift FC Sankt Augustin unter die Arme

Sankt Augustin · Seit Jahren wünscht sich der FC Sankt Augustin einen Vereinsraum am Sportplatz in Niederpleis. Der Kulturausschuss hat nun den Weg für einen Zuschuss in Höhe von bis zu 52.000 Euro für einen Neubau bereitet.

 Sieg ar ar Süportplatz Niederpleis alte Marktstrasse augustin

Sieg ar ar Süportplatz Niederpleis alte Marktstrasse augustin

Foto: Arndt

Noch ist es nicht ganz in trockenen Tüchern, aber eine wichtige Hürde haben die Sportler des Fußballclubs Sankt Augustin (FCA) im Kultur-, Sport- und Freizeitausschuss genommen. Einstimmig votierten die Kommunalpolitiker für einen Zuschuss zum Anbau eines Versammlungsraums an das Sportplatzgebäude in Niederpleis. Die Stadt soll das Projekt mit bis zu 52 000 Euro unterstützen. Bei dieser Entscheidung hatten sie viele gespannte Zuschauer – der Verein war am Dienstag mit rund 50 Kindern, Jugendlichen, Eltern und Betreuern in die Sitzung gekommen.

„Es ist für uns ein wichtiges Signal“, sagt Karsten Schierloh, Vorsitzender des FCA. „Wir sind froh, wenn es jetzt so kommt.“ Denn der Verein wünscht sich seit Jahren einen Sozialraum am Sportplatz. „Unseren Verein gibt es im kommenden Jahr seit 40 Jahren. Und wir kranken seit jeher daran, dass wir keinen richtigen Raum für Vereinsaktivitäten haben“, sagt Schierloh.

Derzeit habe der FCA lediglich ein Gebäude mit Umkleiden. „Nach dem Training sind deshalb alle Spieler schnell wieder weg.“ Dabei sei aufgrund des hohen Anteils an Menschen mit Migrationshintergrund, der in den einzelnen Mannschaften zum Teil bei 80 bis 90 Prozent liege, auch der soziale Kontakt außerhalb des Platzes wichtig.

Verein kann Kosten nicht alleine finanzieren

Dafür soll ein neuer, 36 Quadratmeter großer Vereinsraum Platz bieten, den die Fußballer für rund 113 000 Euro an das bestehende Sportlerheim anbauen möchten. Bereits Ende 2016 hatte der FCA die Stadt auf das Projekt und seine schwierige Situation aufmerksam gemacht. Nach eigener Aussage kann der Verein mit seinen rund 300 Mitgliedern den Anbau alleine nicht finanzieren. Daraufhin hatte der Sportausschuss die Verwaltung im März beauftragt zu prüfen, inwieweit die Stadt das Anliegen unterstützen kann.

Nach mehreren Gesprächen zwischen Verein und Verwaltung, einer überarbeiteten Planung und Kostenschätzung hat die Stadt dem Ausschuss nun einen Zuschuss bis zu einer Höhe von 52 000 Euro vorgeschlagen.

Hintergrund seien die „eindrucksvollen Integrationsleistungen“ des FCA, teilt die Verwaltung in der Beschlussvorlage mit. Denn seit 2006 trägt die Stadt sonst nur noch die Bau- und Betriebskosten für Umkleide-, Dusch- und Geräteräume, nicht aber für Sozialräume. „Wir haben als Kommune im Haushaltssicherungskonzept Probleme, Zuwendungen zu gewähren“, erklärte der Beigeordnete der Stadt, Ali Dogan, in der Sitzung. Es sei hausintern ein großes Hin und Her gewesen. Schließlich könne der Zuschuss in Absprache mit der Kämmerei aber gewährt werden – unter der Prämisse, dass der Verein einen großen Eigenanteil aufbringe, so Dogan weiter.

Auf den Fußballclub entfallen nach jetziger Planung 61 000 Euro. Diese Kosten möchte er über 35 000 Euro Eigenkapital, noch zu sammelnde Spenden sowie Arbeitsleistungen im Wert von 16 000 Euro decken. „Wir sind zuversichtlich, dass wir noch die eine oder andere Spende bekommen – wenn das Projekt jetzt mal angeschoben ist“, sagt Schierloh.

Genehmigung der Kommunalaufsicht fehlt noch

Doch noch sind weitere Hürden zu nehmen. Die nächste: Der Zuschuss muss im Doppelhaushalt für die Jahre 2018/19 bereitgestellt werden, dem der Rat Anfang Dezember zustimmen soll. Ist das geschafft, fehlt noch die Genehmigung durch die Kommunalaufsicht. „Danach würden wir dann die nächsten Schritte gehen“, sagt Schierloh.

Bislang hat ein Architekt eine Grobplanung aufgestellt, im Frühjahr könnte dann die Detailplanung folgen. Schierloh: „Dann hoffen wir, dass wir noch 2018 mit den Arbeiten beginnen können.“

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