Pachtvertrag für ein Jahr Stadt Sankt Augustin findet neuen Pächter für das Haus Buisdorf

Sankt Augustin · Die Stadt Sankt Augustin hat einen neuen Betreiber für das Bürgerhaus im Ortsteil Buisdorf gefunden. Vereine, das Café Eden und die Schützen können Räumlichkeiten weiter nutzen.

 Freude über Pachtvertrag (v.l.): Edgar Bastian, Paskal und Katharina Kreimann sowie Rainer Gleß vor dem Haus Buisdorf.

Freude über Pachtvertrag (v.l.): Edgar Bastian, Paskal und Katharina Kreimann sowie Rainer Gleß vor dem Haus Buisdorf.

Foto: Stadt Sankt Augustin

Die Stadt Sankt Augustin hat einen neuen Pächter für das Bürgerhaus in Buisdorf gefunden. Seit dem 1. Januar betreibt Paskal Kreimann das Haus. Der 22-jährige Koch ist seit Oktober Inhaber des Buisdorfer Hofs, der nur wenige Meter vom Bürgerhaus entfernt liegt. Das Café Eden und die Schützenbruderschaft Sankt Georg können das Untergeschoss des Gebäudes auch weiterhin nutzen. Das hat die Stadt nach eigener Angabe vertraglich festgehalten. Damit ist die Zukunft des Hauses zunächst gesichert. Denn lange Zeit war unklar, wie es mit dem Gebäude weitergeht.

„Bei mir im Buisdorfer Hof ist der Platz begrenzt“, sagt Kreimann zu seinen Beweggründen. Im Haus Buisdorf könne er nun auch größere Gesellschaften bewirten. „Auch Privatleute können es anmieten.“ Für die Vereine soll sich demnach nichts ändern, sie können die Räume im Erdgeschoss weiterhin für ihre Veranstaltungen nutzen. „Wir wollen mit den Vereinen zusammenarbeiten“, sagt Kreimann. Dass er das Haus Buisdorf pachtet, sei sowohl von ihm als auch von der Stadt ausgegangen.

Laut dem 22-Jährigen läuft der Pachtvertrag zunächst für ein Jahr. Wird er nicht gekündigt, verlängert er sich automatisch um ein weiteres Jahr. „Ein Jahr ist für uns gut, wir müssen erst einmal sehen, ob es gut anläuft“, sagt Kreimann. Denn es gebe immer auch ein Risiko. Für die Verwaltung ist der Vertrag laut Pressesprecherin Eva Stocksiefen „ein Glücksfall“. Denn die Stadt erziele nun Einnahmen, mit denen die laufenden Kosten gedeckt würden. Die jährlichen Betriebskosten lägen bei rund 36.500 Euro für das gesamte Gebäude, so Stocksiefen. Die Pacht decke die anteiligen Kosten für die Nutzung des Erdgeschosses. Und auch die Buisdorfer profitierten von dem zusätzlichen Angebot vor Ort.

Die Betriebskosten im Bereich der freiwilligen Leistungen und die laut Verwaltung im Vergleich dazu geringe Auslastung waren ein Grund, warum die Stadt das Gebäude als Bürgerhaus aufgeben wollte. Wie mehrfach berichtet, hatte die Kommunalpolitik Anfang 2016 beschlossen, das Gebäude ab 2017 nicht mehr als Bürgerhaus bereitzuhalten. Aufgrund der schlechten Haushaltslage wollte die Stadt das Geld einsparen. Daraufhin schlossen sich mehrere Buisdorfer Vereine zusammen, die das Haus retten wollten. Auch eine Übernahme stand im Raum, sie kam letztlich aber nicht zustande. Da bis Ende 2016 keine Nachnutzung feststand und die Stadt einen Leerstand verhindern wollte, verlängerte die Verwaltung zum Jahresbeginn 2017 den Vertrag mit der damaligen Pächterin, die im vergangenen Jahr jedoch plötzlich starb.

Unabhängig von der Verpachtung möchte die Stadt die Revitalisierung des Buisdorfer Ortskerns weiter vorantreiben. Laut Rainer Gleß, Erster Beigeordneter der Stadt Sankt Augustin, hat der Ortskern von Buisdorf großes Optimierungspotenzial. Er müsse einer genaueren Betrachtung unterzogen werden. „Zum heutigen Zeitpunkt gibt es aber noch keine konkreten Planungen hierzu. Deshalb freue ich mich, dass das Haus Buisdorf zunächst weiter als Nachbarschaftshaus zur Verfügung steht“, so Gleß.

Froh über diese Entwicklung ist auch Buisdorfs Ortsvorsteher Bernhard Müller, der in der Vergangenheit nach eigener Aussage häufiger auf das Bürgerhaus angesprochen wurde. Müller: „Für das gesellschaftliche Leben ist es ein Gewinn. Mehr kann man sich jetzt nicht wünschen.“

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