Kinderbetreuung Stadt Sankt Augustin erwägt Mietzuschuss für Tagesmütter

Sankt Augustin · Die Stadt Sankt Augustin möchte Tagesmütter und -väter ab 2019 mit einem Zuschuss für angemietete Räume unterstützen. Die Politik berät am Dienstag über den Vorschlag der Verwaltung.

Die Stadt Sankt Augustin möchte Tagesmütter und -väter ab 2019 mit einem Zuschuss für angemietete Räume unterstützen. Das geht aus der Vorlage für den Unterausschuss „Tagesbetreuung für Kinder“ hervor; die Politiker werden am kommenden Dienstag darüber beraten.

Wie berichtet, sind Betreuungsplätze in der Stadt für Mädchen und Jungen sowohl unter als auch über drei Jahren knapp. Dabei gibt es laut Verwaltung in diesem Jahr erstmals auch eine Warteliste in der Kindertagespflege. Und die Nachfrage steigt stetig. Deshalb möchte die Verwaltung Tagesmüttern den Einstieg über einen Mietzuschuss von monatlich 100 Euro pro betreutem Kind erleichtern und so erreichen, dass weitere Betreuungsplätze angeboten werden. „Die Hoffnung ist da, dass dadurch vielleicht noch weitere Tagespflegepersonen ihr Betreuungsangebot vergrößern“, sagt Stadtsprecherin Eva Stocksiefen. Mit dem Zuschuss hätten sie eine Basis, die Miete abzusichern.

Das Thema rückt nun in den Blick, weil die Stadt Räume für eine Großtagespflegestelle mit neun U3-Plätzen anmieten kann. Sie könnten im Neubau an der Ecke Eibenweg/Niederpleiser Kreisel untergebracht werden, in den auch die Familien- und Erziehungsberatungsstelle ziehen soll. Das habe der Investor signalisiert, so die Verwaltung, die daran „großes Interesse“ hat. Denn: Laut Stadt haben viele Tagespflegepersonen Probleme, geeignete und vor allem bezahlbare Räume für ihre Arbeit zu finden. Von der Aufnahme einer Tätigkeit in Sankt Augustin nähmen sie deswegen oftmals Abstand.

Verwaltung mietet Räume an

Für die Stadt ergeben sich mit der Anmietung der Räume zwei Möglichkeiten. Entweder könnten sie zwei Tagespflegepersonen kostenlos zur Verfügung gestellt werden. Das wird bereits in einem Fall in einem städtischen Gebäude an der Wehrfeldstraße so praktiziert, ist jedoch mit einem hohen Verwaltungsaufwand verbunden und hätte eine weitere Ungleichbehandlung der Tagespflegepersonen zur Folge.

Oder die Verwaltung mietet die Räume zwar an, die Kosten werden aber von den Tagesmüttern getragen. Im Gegenzug erhalten alle Tagespflegepersonen, die Räume ausschließlich für die Arbeit nutzen und Sankt Augustiner Kinder von Montag bis Freitag mindestens 35 Stunden betreuen, einen Mietkostenzuschuss.

Die Stadt spricht sich in der Vorlage für die zweite Variante aus. Damit würden andere Kommunen wie die Städte Bonn und Bornheim bereits gute Erfahrungen machen. Kostenpunkt in Sankt Augustin: 32 400 Euro für das Jahr 2019 bei 27 betreuten Kindern in Großtagespflegestellen. Die Zahl ergibt sich aus Berechnungen der Stadt. Sie geht davon aus, dass zum Kindergartenjahr 2019/20 eine solche Großtagespflegestelle an den Start gehen könnte.

Neubau Niederpleiser Kreisel

Eine weitere könnte dann im Neubau am Niederpleiser Kreisel entstehen. Hinzu kommen neun Plätze in einer Großtagespflegestelle, die bereits besteht. Für die Pflegestelle, die die Räume an der Wehrfeldstraße kostenlos nutzt, ist ein Bestandsschutz vorgesehen.

Egal, welche Variante die Politiker präferieren: Die Stadt muss die weiteren Räume im Neubau zunächst einmal anmieten. Das sollen die Gremien nun bis Mitte März entscheiden. Nach der ersten Beratung im Unterausschuss am Dienstag möchte die Verwaltung einen entsprechenden Beschlussvorschlag in den Jugendhilfeausschuss und den Rat einbringen. Dann sollen die Politiker im Hinblick auf den Mietzuschuss auch die Änderung der Richtlinien zum Januar 2019 beschließen. Die neuen Richtlinien würden, so Stocksiefen, danach aber noch einmal in den Gremien beraten.

Der Unterausschuss „Tagesbetreuung für Kinder“ kommt am Dienstag, 20. Februar, 18.15 Uhr, im Raum 122 des Sankt Augustiner Rathauses, Markt 1, zusammen.

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