Ausstellung im Steyler Kloster Schau in Sankt Augustin erinnert an Yrsa von Leistner

Sankt Augustin · Die letzten Jahrzehnte vor ihrem Tod im Jahre 2008 hat die Künstlerin Yrsa von Leistner auf dem Klostergelände der Steyler Missionare gelebt und gearbeitet. Am 18. Juli wäre sie 100 Jahre alt geworden.

 Im Foyer des Steyler-Klosters erinnert eine Ausstellung mit Werken von Yrsa von Leistner, hier die Büste des Heiligen Freinademetz, an das Wirken der Künstlerin.

Im Foyer des Steyler-Klosters erinnert eine Ausstellung mit Werken von Yrsa von Leistner, hier die Büste des Heiligen Freinademetz, an das Wirken der Künstlerin.

Foto: Thomas Heinemann

In Metropolen in aller Welt, im australischen Melbourne, Nagasaki, Rom, Wien, Salzburg und Brüssel, aber auch in zahlreichen anderen Städten, Institutionen und Kulturzentren, stehen ihre zum Teil weltberühmten Werke. Und auch in Sankt Augustin, wo Yrsa von Leistner nicht nur mit dem Augustinus vor dem Rathaus markante Spuren hinterlassen hat: 20 Exponate haben die Steyler Missionare in ihren verschiedenen Gebäuden rund um das Missionspriesterseminar verteilt.

Seit Sonntag stehen sie in einer kleinen Ausstellung im Foyer des Kloster-Hauptgebäudes. „Es ist mir eine Freude zu erleben, dass die Werke hier an einem Ort zusammengetragen und sichtbar gemacht werden“, freute sich Bert Stoß, der 1990 als damaliger Kulturamtsleiter der Künstlerin ein erstes Mal begegnet war: „Da war Yrsa von Leistner nicht mehr in der Schaffensphase ihrer Großskulpturen, sondern schuf Kupferbilder mit ihrer selbstentwickelten und weltweit einmaligen Technik.“

Ein offener Mensch sei sie gewesen, warmherzig, weltgewandt und stets am Weltgeschehen interessiert, erinnerte Stroß bei der Eröffnung der Ausstellung: „Sie war aber auch eine gute Erzählerin.“ Noch heute träfe er viele Menschen, die mit Begeisterung und Dankbarkeit von ihren persönlichen Begegnungen mit Yrsa von Leistner berichteten.

Einer von ihnen ist Steyler-Bruder Gebhard Rahe, der bei Vorbereitung der Ausstellung mitwirkte. Seine ganz persönliche Erinnerung: Eine Rötelzeichnung aus dem Jahr 1974, in dem die weltbekannte Künstlerin den Steyler-Bruder im Porträt festhielt. Damit hat Rahe etwas mit den Päpsten Paul VI. und Pius XII., mit Konrad Adenauer und anderen berühmten Persönlichkeiten gemein, die Yrsa von Leistner im Bild, genauer gesagt in weltberühmten Bildhauereien, einfing.

So weltberühmt und prägend für ihre Zeit sie war, so heimatlos sei die in München geborene, unter anderem in Berlin lebende und später von Adenauer nach Bonn geholte Künstlerin sie selbst gewesen, erinnerte Bert Stroß: „Und sie hat auch gehadert damit, dass sie hier nicht die Anerkennung erfahren hat, die sie sicher verdient gehabt hätte.“ Heimat habe sie auf dem Klostergelände der Steyler gefunden, 2008 dann auch ihre letzte Ruhestätte. Und vielleicht erinnere bald endlich auch in der Heimatstadt Sankt Augustin eine repräsentative Straße oder ein Platz an die weltberühmte Künstlerin, war als Wunsch bei den Gästen der Ausstellungseröffnung zu hören.

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