Nachbarschaftshilfe gründet Stiftung Sankt Augustiner Verein stellt sich neu auf

SANKT AUGUSTIN · Finanziell ist die Nachbarschaftshilfe Rhein-Sieg mit Sitz in Sankt Augustin dank großer Nachfrage und vielen Spendern gut aufgestellt. Gleichwohl will sie bedürftigen Menschen noch mehr unter die Arme greifen. Dafür hat sie auf Initiative des Geschäftsführers Paul Busch eine Stiftung ins Leben gerufen.

 Will bedürftigen Menschen mit einer Stiftung helfen: Paul Busch von der Nachbarschaftshilfe.

Will bedürftigen Menschen mit einer Stiftung helfen: Paul Busch von der Nachbarschaftshilfe.

Foto: Michael Lehnberg

Die "Stiftung Nachbarschaftshilfe", so der offizielle Name, verfügt über ein Stammkapital von 100.000 Euro und soll Bürgern, die sich in wirtschaftlicher Not befinden, Arbeitslosen, kinderreichen Familien, Asylbewerbern, alleinerziehenden Müttern oder Vätern, Aus- und Übersiedlern sowie Hartz-IV-Empfängern helfen.

Wie das praktisch aussehen soll, kann sich Paul Busch schon vorstellen. So soll etwa für Hartz-IV- und Migrantenkinder Nachhilfeunterricht organisiert werden. Gedacht ist auch daran, Hartz-IV-Rentnern ein preiswertes Mittagessen zu ermöglichen.

"Die ersten Hatz IV-Empfänger kommen jetzt in Rente und haben meist nicht mehr als 400 oder 500 Euro", sagt Busch. Wie das alles organisiert und gewährleistet werden kann, steht allerdings noch nicht fest. Darüber hinaus sollen mit dem Erlös aus der Stiftung auch Stipendien vergeben und Vereine, die den gleichen Zweck wie die Stiftung verfolgen, gefördert werden.

Insgesamt will sich die Nachbarschaftshilfe, die ein Möbellager und Kleiderstuben in Sankt Augustin (Bonner Straße 105) und Troisdorf (Elsenplatz 6-8) betreibt und 60 fest angestellte Mitarbeiter hat, neu aufstellen. Secondhand-Bekleidung und -Möbel sollen künftig von einer GmbH organisiert werden. Der Verein Nachbarschaftshilfe kümmert sich dann nur noch um die Bereitstellung der Haushaltshilfen. "Alle erwirtschafteten Überschüsse fließen in die Stiftung", sagt Busch.

Der zweite wichtige Grund für die Gründung der Stiftung lag in der Satzung des Vereins begründet. Dort war festgehalten, dass die Nachbarschaftshilfe an den Paritätischen Wohlfahrtsverband fällt, sollte der Verein nicht mehr überlebensfähig sein. "Der soll aber in Sankt Augustin bleiben und nicht in andere Hände fallen", so Busch. So wird das Gebäude an die Stiftung überschrieben.

Wer die Stiftung unterstützen will oder ehrenamtlich im Möbellager oder in der Kleiderstube helfen möchte, kann sich unter 02241/92890 bei der Nachbarschaftshilfe melden. Weitere Infos unter www.nachbarschaftshilfe-ev.de.

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