Tacke-Ruine an der Bonner Straße Sankt Augustiner Stadtrat beschließt Bebauungsplan

SANKT AUGUSTIN · Dass die Tacke-Ruine an der Bonner Straße weg muss, darüber sind sich alle Fraktionen im Sankt Augustiner Stadtrat einig. Nur über das Wann wurde in der Ratssitzung am Mittwochabend noch debattiert.

Die Fraktion der Grünen hält das geplante Projekt des Investors Dieter Gawron für noch nicht "planreif". Gleichwohl konnten sie sich mit ihrem Geschäftsordnungsantrag, die Entscheidung über den Bebauungsplan auf den April zu vertagen, nicht durchsetzen. Er wurde abgelehnt, der Abriss kann beginnen.

Weil aber auch die Grünen wollen, dass auf dem rund 11 000 Quadratmeter großen Areal endlich etwas passiert, enthielten sie sich bei der Abstimmung über eine Ausnahmeregelung für den Investor. Die wurde dann einstimmig beschlossen. Auf dem Bebauungsplan liegt eine Veränderungssperre. Damit der Investor dort sein Projekt beginnen kann, musste die Ausnahme beschlossen werden. Heute kommen Stadt und Investor zusammen. Dieter Gawron bekommt eine Abrissgenehmigung, schließt mit der Stadt einen städtebaulichen Vertrag und erhält eine Baugenehmigung für den ersten von drei Baukörpern. Gawron hatte bereits angekündigt, dass er in Kürze mit den Abrissarbeiten beginnen will.

Die Immoga GmbH aus Köln will auf dem Grundstück im Sankt Augustiner Zentrum 20 Millionen Euro investieren und drei Baukörper unterschiedlicher Geschosshöhe errichten: ein Bürogebäude, in dem unter anderem eine Bankfiliale der Kreissparkasse Köln eingerichtet wird, ein sechsgeschossiges Seniorenzentrum, in dem 80 Pflegeplätze und 40 Appartements für betreutes Wohnen eingerichtet werden. Auch ein zweigeschossiger Bau mit einem Lidl-Markt und Fitnesscenter ist geplant. Angepeilt ist, Supermarkt und Fitness-Studio Ende 2013 zu eröffnen.

Große Bauchschmerzen haben die Grünen vor allem wegen der Verkehrserschließung von der Bonner Straße. Außerdem stehe die abschließende Stellungnahme des Landesbetriebs Straßen NRW noch aus. "Der Landesbetrieb hat aber schon grundsätzlich den Planungen zugestimmt. Mit dem Investor ist vertraglich vereinbart, dass er sich an die Vorgaben des Landesbetriebs hält", sagte der Technische Beigeordnete Rainer Gleß.

"Die Verkehrsproblematik wird von den Experten als beherrschbar angesehen", freute sich Gerhard Schmitz-Porten von der SPD, die sich nach anfänglicher Skepsis doch noch nach einer Sitzungsunterbrechung dazu durchringen konnte, zuzustimmen. "Wir wollen keine Verzögerung", sagte FDP-Fraktionsvorsitzende Stefanie Jung.

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