"Die Festung am Rhein" Sankt Augustiner Autorin bekommt den "Goldenen Homer"

Sankt Augustin · Maria W. Peter erhält die Auszeichnung für ihren Roman „Die Festung am Rhein“. In der Geschichte begibt sie sich auf Spurensuche im 19. Jahrhundert.

 Literaturpreis: Maria W. Peter aus Sankt Augustin mit ihrem ausgezeichneten Roman und der Urkunde.

Literaturpreis: Maria W. Peter aus Sankt Augustin mit ihrem ausgezeichneten Roman und der Urkunde.

Foto: Marie-Theres Demmer

Es passierte bei einem Familienausflug mit ihrem Mann und ihrer damals zwei Jahre alten Tochter nach Koblenz. Als die Sankt Augustiner Autorin Maria W. Peter durch die Gassen der Stadt am Rhein lief, tauchte in ihren Gedanken plötzlich der preußische Leutnant Rudolph Harten auf. Kurze Zeit später mischte sich die Rheinländerin Franziska Berger mit ein. Gedanklich zurückversetzt in das Rheinland des 19. Jahrhunderts, das zu der Zeit von deutsch-französischen Spannungen geprägt war, kam ihr die Idee zu ihrem historischen Roman „Die Festung am Rhein“. Für ihr Werk wurde die in Sankt Augustin lebende Autorin nun mit dem ersten Platz des Literaturpreises "Goldener Homer“ ausgezeichnet.

„Ich schrieb zu der Zeit eigentlich an meinem zweiten Amerika-Roman, jedoch durchkreuzten die beiden Figuren meine Pläne. Ich habe sofort alles beiseite geschoben und mit der Recherche begonnen“, sagt die Autorin. „Die Festung am Rhein“ spielt im Jahr 1822 in Koblenz. Dort entstand damals die Festung Ehrenbreitstein. Geheime Baupläne verschwinden und der Deutsch-Franzose Christian Berger wird verdächtigt, diese an die Franzosen weitergegeben zu haben. Seine Schwester Franziska möchte die Unschuld ihres Bruders beweisen und verliebt sich währenddessen in den preußischen Leutnant.

Mit der Geschichte des 19. Jahrhunderts hatte sich Maria W. Peter bis dato noch nicht ausführlich beschäftigt. Seit ihrem ersten Lateinunterricht in der Schule begeistert sie sich für das Römische Reich und die Antike, später zudem für die Geschichte Amerikas. Bereits während ihres Studiums der klassischen Archäologie, Amerikanistik, Anglistik, Romanistik und alten Geschichte an der Universität des Saarlandes begann sie mit dem Schreiben historischer Krimis, die in der Römerzeit spielen. Später folgte ein Auslandsaufenthalt an der „School of Journalism“ in Columbia/Missouri.

"Die Festung am Rhein"

In ihren Romanen achtet Peter mit großer Sorgfalt auf historisch korrekte Details. Für die Recherche für „Die Festung am Rhein“ suchte sie die Schauplätze auf und sprach mit Historikern und Fachleuten. „Ich war fast wöchentlich in Koblenz“, berichtet die Autorin. Um den Alltag der Menschen im 19. Jahrhundert realistisch wiedergeben zu können, traf sie sich mit historischen Darstellern. „Wenn ich ein Buch über eine bestimmte Epoche schreibe, ist es mein persönlicher Anspruch, das Zeitbild authentisch wiederzugeben“, erklärt Peter.

Die Hauptfiguren sind fiktive Charaktere, die in dieser Zeit gelebt haben könnten. So traf Peter durch Zufall auf die Biografie eines Leutnants aus dem 19. Jahrhunderts, die ihrer Figur Leutnant Harten sehr ähnelt.Der Roman „Die Festung am Rhein“ ist im Verlag Bastei Lübbe erschienen und für zehn Euro im Buchhandel erhältlich. Am Freitag, 26. Oktober, erscheint zudem ihr neuer Roman „Die Melodie der Schatten“. Die Story spielt in den schottischen Highlands im 19. Jahrhundert.

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