Chrysler Voyager:Hyundai Trajet:Thronen statt sitzen, reisen statt rasen

Großraumlimousinen sind optimal für Familien mit kleinen Kindern - Immer mehr ältere Käufer suchen das Praktische und das Besondere - Der Chrysler Voyager und der Hyundai Trajet präsentieren sich

Chrysler Voyager:Hyundai Trajet:Thronen statt sitzen, reisen statt rasen
Foto: Werksfoto

Heidrun und Willy Schnapp waren begeistert, als sie von ihrem sechswöchigen USA-Urlaub zurückkamen. Die Freude des Rentner-Ehepaars wurde nicht nur ausgelöst durch die freundlichen Menschen und die grandiose Natur, die sie in den Nationalparks erleben konnten; auch der Mietwagen, mit dem sie diese Reise erlebten, war Grund für die gute Laune.

"Wir waren schon nach kurzer Zeit von der Bequemlichkeit und dem Fahrkomfort unseres Voyager-Vans positiv angetan", erklärt Heidrun Schnapp. "Und weil die Sitze so hoch sind, war das Ein- und Aussteigen selbst für Willy ein Kinderspiel, obwohl er ja manchmal Probleme mit seinem Rücken hatte. Die vielen verschiedenen Matratzen - Ómal waren die Betten im Motel weich, Ómal härter - ist man ja nicht mehr so gewöhnt mit fast siebzig Jahren."

Nun, etliche Wochen nach dem Urlaub haben sich die Schnapps immer noch nicht an ihren alten Pkw gewöhnt. Zu unbequem ist ihnen nun das Ein- und Aussteigen, zu schlecht die Übersicht nach vorn auf das Verkehrsgeschehen. Und so steht ihr Entschluss fest: Ein Minivan muss her. Es muss ja nicht unbedingt ein Chrysler Voyager sein. Er sollte aber die geschätzten Vorteile wie die hohe Sitzposition, die gute Übersicht über das Verkehrsgeschehen und den variablen Innenraum bieten.

Willy Schnapp wünscht sich einen durchzugsstarken und sparsamen Turbodiesel als Antriebsquelle, während Heidrun Schnapp vor allem an einem Automatikgetriebe gelegen ist.

Der Chrysler Voyager, der eigentliche Segment-Begründer der Minivans in Europa, bietet nicht ganz das Passende. Die Version 2.5 CRD für 28 650 Euro mit dem modernen, 142 PS starken Vierzylinder-Common-Rail-Diesel gibt es nur mit Fünfgang-Schaltgetriebe. Der 3.3-Liter-Sechszylinder-Benziner verfügt zwar schon serienmäßig über Automatik, legt allerdings auch den entsprechenden Durst an den Tag. Sein Grundpreis beträgt 38 100 Euro. Insgesamt ist der Voyager in seiner vierten Generation interessant für all diejenigen, die viel Raum und Komfort suchen. Wem der Platz nicht reicht, der greift zum Grand Voyager mit längerem Radstand.

Auch der langjährige Bestseller Renault Espace ist mit normalem und langem Radstand lieferbar. Seine Turbodiesel-Versionen sind zwar nicht mit Automatik lieferbar, dafür die Benziner. Zu den Stärken des Espace gehört die gute Ausstattung samt Seitenairbags, ABS und Klimaanlage. Schwächen sind das weiche Fahrwerk, weiche Sitze und das hohe Preis-Niveau.

Echte Alternativen kommen da aus Korea. Der Hyundai Trajet präsentiert sich in der Einstiegsversion als 2.0-Liter-Benziner mit 136 PS für 21 490 Euro. Klimaanlage, ABS und elektrische Fensterheber gibt's serienmäßig. Sieben Sitzplätze und ein Raumangebot auf Chrysler-Voyager-Niveau sind ebenfalls Standard. Die Diesel-Fraktion überzeugt der 2.0 CRDI, ein moderner Common-Rail-Diesel mit 113 PS; Grundpreis: 23 590 Euro. Der Trajet ist recht übersichtlich, aber leider mit der indirekten Lenkung und der weichen Federung im Kurvenverhalten behäbig.

Wie maßgeschneidert für die Schnapps zeigt sich der Kia Carnival, ebenfalls aus koreanischer Fertigung. Seine Diesel-Version namens 2.9 CRDI leistet 144 PS, kostet 22 850 Euro und ist gegen Aufpreis auch mit einer Viergang-Automatik lieferbar. ABS, zwei Airbags, elektrische Fensterheber und Zentralverriegelung sind serienmäßig. Wurzelholz-Imitat im Armaturenbrett und in der Mittelkonsole verbreitet einen Hauch von Luxus. Der viel zu große Wendekreis ist ein Schwachpunkt des ansonsten sehr reellen Angebots.

Viel flacher und windschnittiger als die Konkurrenz kommt der Honda Stream daher. Obwohl Siebensitzer, ist er eher ein Zwitter zwischen Kombi und Minivan. Diesel sind zur Zeit nicht im Programm; den Anfang macht der 1.7-Liter für 19 414 Euro. Der 2.0-Vierzylinder mit 156 PS beschleunigt schon fast sportlich und erreicht 205 km/h. Solide Verarbeitung, kultivierte, drehfreudige Motoren und perfekt abgestimmte, leicht gängige Getriebe sind typische Honda-Stärken. Der Mangel an praktischen Ablagen sowie die ziemlich kratzempfindlichen Stoßdämpfer können da den positiven Eindruck nur wenig schmälern.

Weitere interessante Angebote liefern noch Toyota mit dem Previa (mit bis zu acht Sitzplätzen), Mazda mit dem MPV und Mitsubishi mit dem nur sechssitzigen Space Wagon. Einen Dieselmotor in Verbindung mit Automatik - so wie beim Kia Carnival - kann allerdings nur der VW Sharan zusammen mit seinem baugleichen Zwillingsbruder Ford Galaxy vorweisen.

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