Die Geschichte des Flugplatzes Hangelar Recherche führt Hartmut Küper bis nach Washington

SANKT AUGUSTIN · Den dritten Band der Serie „Geschichte eines Flugplatzes“ mit insgesamt 360 Seiten präsentierte Küper in den Räumen der Flugplatzgesellschaft Hangelar.

Der Geschäftsführer der Flugplatzgesellschaft Hangelar, Walter Wiehlpütz (l.), mit Autor Hartmut Küper.

Der Geschäftsführer der Flugplatzgesellschaft Hangelar, Walter Wiehlpütz (l.), mit Autor Hartmut Küper.

Foto: Jill Mylonas

„Die Dokumentation behandelt die Jahre 1936 bis 1943“, sagte Küper. „Es geht um die Geschichte des Flugplatzes in den letzten Jahren vor und während des Zweiten Weltkrieges. Da nach dem Krieg viele Akten entsorgt wurden, gestaltete sich die Arbeit sehr schwierig.“ Unterlagen über den Flugplatz habe er beispielsweise auf Müllkippen und Flohmärkten gefunden. So lagen Ordner der Hangelarer Dienststelle auf einer Deponie in Windeck, und auf einem Aachener Flohmarkt waren Fotos aus dem Bestand der Fliegerhorstkommandantur Bonn-Hangelar aufgetaucht.

Im Rahmen seiner Untersuchungen hat der 75-Jährige einige Reisen unternommen, etwa zum Bundesarchiv-Militärarchiv in Freiburg. Sogar nach Amerika ist er geflogen, um in einem Archiv in Washington Bilder und Berichte zu kopieren.

Geholfen haben ihm seine Kontakte nach Frankreich und England. Durch sie erhielt er Material aus den jeweiligen Militärarchiven. „Die Besatzungsmächte haben bei Kriegsende deutsche Akten beschlagnahmt und abtransportiert“, sagte Küper. Deswegen sei der Einblick in die Militärarchive notwendig und vor allem hilfreich gewesen. Der vor 108 Jahren gegründete Flugplatz diente während der beiden Weltkriege als Militärflugplatz. Zu der Hangelarer Flugabwehrkanone plant Küper eine separate Arbeit, da er dazu laut eigenen Angaben besonders viel Material entdeckt hat.

Seine Leidenschaft für die Luftfahrt entdeckte Küper im Jahr 1958, als er als Segelflieger zum Flugplatz Bonn-Hangelar kam. Damit begann seine berufliche Laufbahn als Flugkapitän und später als Fluglehrer. „Ich veröffentliche diese Bücher, damit der Flugplatz nicht in Vergessenheit gerät“, so Küper. „Es gab tolle Momente, wie die Landung des Zeppelins oder Besuche von Politikern.“

Der Flugplatz in Hangelar sei zu einem der wichtigsten deutschen Militärflugplätze geworden. Besonders stolz ist Küper auf die Fotografien in seinem dritten Band: „Die Fotos waren bisher unveröffentlicht und stammen überwiegend aus Privatbesitz.“

Insgesamt 193 Abbildungen sowohl in Farbe als auch in Schwarz-Weiß zeigt Küper in seiner Publikation. Darunter viele Fotos von Nationalsozialisten, die Hangelar während des Zweiten Weltkrieges besucht hatten. Denn Anfang Mai 1936 übernahm das Deutsche Reich den Flugplatz. Ausführlich beschreibt Küper die Geschehnisse in dem Kapitel „Das bedeutsame Jahr 1936“. An einem vierten Band arbeitet Küper bereits: „Zu den Jahren 1944 und 1945 habe ich schon umfangreiches Bildmaterial gesammelt. Es gibt noch viele Unterlagen zu dem Flugplatz Bonn-Hangelar.“

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