Gewerbeentwicklung in Sankt Augustin Planung für Menden-Süd geht voran

Sankt Augustin · Die Stadt Sankt Augustin legt einen nachgebesserten Entwurf für die letzte größere Gewerbefläche vor. Auf der rund 18 Hektar großen Fläche in Menden-Süd sollen kleinere und mittlere Betriebe angesiedelt werden.

Es ist die letzte größere Gewerbefläche in der Stadt Sankt Augustin – und sie sollte sich ursprünglich schon längst als solche präsentieren. Nun kommt wieder Bewegung in die Planungen für das Gewerbegebiet Menden-Süd zwischen den Ortsteilen Meindorf und Menden entlang der Autobahn 59. Im Umwelt-, Planungs- und Verkehrsausschuss beraten die Mitglieder am Dienstag, 19. September, über die Offenlage des neuen Entwurfs des Bebauungsplans.

Das Gebiet beschäftigt die Stadt schon seit Jahren. Und auch ein Bebauungsplan war schon längst beschlossen. Den hatte das Oberverwaltungsgericht Münster 2012 jedoch für unwirksam erklärt. Das Gericht bemängelte etwa, dass der Kreuzkröte zu wenig Beachtung geschenkt worden sei.

Sie gilt in Nordrhein-Westfalen als gefährdet. Die Verwaltung hatte die geschützte Grube Deutag, wo die Kreuzkröte vorkommt, mit einer landwirtschaftlichen Fläche überplant. Zudem monierten die Richter das Fehlen eines landschaftspflegerischen Fachbeitrags sowie die fehlende Rücksichtnahme auf die Anlieger. Für die Stadt hieß das: Sie musste nachbessern.

Doch inzwischen zieht sich auch die Neuaufstellung schon einige Zeit hin. Bereits im Juli 2012 – wenige Monate nach dem Gerichtsurteil – hatte der Rat sich einstimmig für die Neuaufstellung des Bebauungsplans ausgesprochen. Drei Jahre später folgte im Sommer 2015 die Beteiligung der Träger öffentlicher Belange. Nun steht die öffentliche Auslegung an.

Konzept soll Areal aufwerten

Das Konzept sieht für das rund 18 Hektar große Areal ein gegliedertes Gewerbegebiet vor, mit dem das Umfeld des Bahnhaltepunkts Menden aufgewertet werden soll. Denn: Derzeit mache das Gebiet einen „eher ungeordneten, verwahrlosten Eindruck“, heißt es im landschaftspflegerischen Fachbeitrag zum Entwurf des Bebauungsplans. In Zukunft sollen Teile als Dienstleistungsquartier ausgebaut werden, zudem ist die Ansiedlung von kleineren und mittleren Betrieben geplant, vor allem aus dem Handwerk sowie dem verarbeitenden und produzierenden Gewerbe. Ein Lärmschutzwall soll dem aktiven Schutz der vorhandenen Häuser entlang der Meindorfer Straße und der Straße Am Bahnhof dienen.

Die bestehenden Gebäude sollen in ihrem Bestand gesichert werden. Lediglich für einen Speditionsbetrieb soll diese Regelung nicht gelten. Der Hintergrund: Er belegt derzeit noch überwiegend das Gebiet, das als Dienstleistungsstandort vorgesehen ist. Wie aus den Sitzungsunterlagen hervorgeht, hat die Stadt bereits Gespräche über eine Verlagerung geführt, eine generelle Ablehnung sei nicht signalisiert worden, heißt es dazu.

Der neue Charakter des Areals soll sich besonders am Bahnhaltepunkt mit einem Platz als Empfangsbereich zeigen. Dort möchte die Stadt auch Angebote zur Verknüpfung verschiedener Verkehrsmittel schaffen, etwa Bike-and-ride sowie südlich des Platzes Park-and-ride-Stellflächen. Darüber hinaus soll eine Wendeanlage für Gelenkbusse integriert werden. Damit dies alles umgesetzt werden könne, müsse jedoch das Stellwerk der Deutschen Bahn beseitigt werden, teilt die Stadt in der Begründung des Bebauungsplanentwurfs mit.

Grube als Ausgleichsfläche

Als Ausgleichsfläche für das gesamte Gebiet dient die angrenzende Grube Deutag. Dafür hatte die Stadt 2015 die letzten Grundstücke gekauft. Nach der Kritik des Oberverwaltungsgerichts wird sie nicht mehr überplant, sondern künftig extensiv bewirtschaft. In die Grube sollen auch die Kreuzkröten und Zauneidechsen umgesiedelt werden, die im Bereich des Gewerbegebiets vorkommen.

Die Sitzung des Umwelt-, Planungs- und Verkehrsausschusses am Dienstag, 19. September, beginnt um 18 Uhr im Raum 129 des Rathauses.

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