Huma in Sankt Augustin Pläne für Parkanlage stoßen auf Kritik

Sankt Augustin · Zu wenige Bänke, keine Spielgelegenheit: Die Pläne für den großen Park zwischen dem Huma-Einkaufszentrum und der Südstraße haben sich die Sankt Augustiner Kommunalpolitiker anders vorgestellt. Das wurde am Dienstagabend im Zentrumsausschuss deutlich.

Auf Einladung der Stadt hatte Uwe Schönherr vom Planungsbüro „KLA kiparlandschaftsarchitekten“ die Pläne für die Huma-Außenanlagen vorgestellt – und damit eine heftige und lange Diskussion über die Grünflächen sowie über eine mögliche Fahrradverbindung über die Marktplatte ausgelöst.

Laut Schönherr sind von der Jost Hurler Unternehmensgruppe als Investor drei große Grünflächen auf dem Gelände vorgesehen: die Dachbegrünung, der Bereich der Parkhausspindel, an der Efeu und wilder Wein wachsen sollen, und der Park entlang der Südstraße. Er soll laut dem Landschaftsarchitekten ab November als Ausgleichsfläche angelegt werden.

Geplant ist, den derzeitigen Parkplatz in einen großen Rasen mit Bäumen umzuwandeln. Am Rande zur Rathausallee soll das Kunstwerk „Strukturen“ des Künstlers Hellmut Eichner, das in die Fassade des alten Huma eingelassen war, wieder aufgestellt werden. Bänke seien allenfalls entlang des Weges zu den Südarkaden sowie an den Wegeeinmündungen vorgesehen, sagte Schönherr.

Stadt will mit Investor sprechen

Daran entzündete sich die größte Kritik. „Die Intention war doch, dass sich die Menschen da hinsetzen können“, sagte Claudia Feld-Wielpütz (CDU) und ergänzte: „Der Park war ein Teil dieses Gesamtkonzepts, auf den wir uns immer gefreut haben.“

Gerhard Schmitz-Porten von der SPD empörte sich: „Das verdient nicht den Begriff Park. Das ist eine Wiese mit ein paar Bäumen. Da muss nachgebessert werden. Vielleicht gibt es auch die Möglichkeit, eine Spielecke zu schaffen?“ Laut Christian Günther von den Grünen war ein Spielplatz im Konzept ohnehin vorgesehen. Und auch Carsten Willnecker (FDP) warf ein, dass der Park die Fläche zu den Südarkaden hin ja aufwerten solle.

Rainer Gleß, Erster Beigeordnete der Stadt, bat darum, das Thema „ohne viel Aufregung“ anzugehen. Der Park sei in dieser Form Teil der Bauplanung gewesen. „Ich bin ganz guter Dinge, dass wir mit dem Investor noch einmal über die Anzahl der Bänke und die Gestaltung reden können“, sagte Gleß.

Unstimmigkeiten gab es auch beim Thema Radverkehr auf der Marktplatte. Denn Schönherr berichtete während seines Vortrags, dass das Büro dort einen fünf Meter breiten Durchgangsstreifen für Radler eingeplant habe.

„In meiner Erinnerung haben wir gesagt, dass Radfahren auf der Marktplatte nicht erlaubt sein soll“, sagte Feld-Wielpütz. Schmitz-Porten ergänzte: „Das ist mit Kindern brandgefährlich. Ich bitte unbedingt zu bedenken, ob wir das haben wollen.“ FDP, Grüne und Aufbruch sprachen sich hingegen für einen Radweg über den Marktplatz aus. Das Thema soll auf Vorschlag von Gleß nun besprochen werden, wenn die genauen Planungen für den Marktplatz anstehen.

Huma-Bauarbeiten im Zeitplan

Der Bau des zweiten Huma-Abschnitts liegt laut Gleß im Zeitplan. Derzeit entstehe das Stahlskelett des Parkhauses entlang der Rathausallee, der Rohbau solle im März stehen. Anfang Juni sollen zudem die Arbeiten am Kreisel starten, über den die Autos künftig ins Parkhaus einfahren. Dort seien drei Monate Bauzeit vorgesehen, so Gleß.

Der zweite Huma-Teilabschnitt soll noch vor Beginn des Weihnachtsgeschäfts an den Start gehen. Dann stehen insgesamt 140 Geschäfte zur Verfügung. Allein für Textilien ist eine Verkaufsfläche von 17 200 Quadratmetern vorgesehen. Die Hurler Unternehmensgruppe investiert nach eigenen Angaben mehr als hundert Millionen Euro in den Um- und Neubau. Der erste Bauabschnitt ist bereits Ende Oktober 2015 eröffnet worden.

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