Evangelische Kirchengemeinde Hangelar Pfarrer Hans-Georg Falk verlässt die Gemeinde

SANKT AUGUSTIN · Pfarrer Hans-Georg Falk verlässt nach 25 Jahren die evangelische Kirchengemeinde Hangelar. Bei seinem Abschied klang Wehmut in der Stimme.

 Einen Baum für die neue Heimat erhalten Pfarrer Hans-Georg Falk und seine Frau Barbara (rechts) von ihrem Presbyterium.

Einen Baum für die neue Heimat erhalten Pfarrer Hans-Georg Falk und seine Frau Barbara (rechts) von ihrem Presbyterium.

Foto: Meike Böschemeyer

Mit Schäferhut und Stab trug er bei den Seniorennachmittagen seine gereimten Texte vor, eine Mischung aus Büttenrede und Predigt. Als den „guten Hirten von nebenan“ – so kennen und schätzen die Menschen Hans-Georg Falk, der 25 Jahre Pfarrer der evangelischen Kirchengemeinde in Hangelar war. In einem Gottesdienst in der Christuskirche nahm er nun Abschied von seiner Gemeinde.

„Hangelar – das war ein markanter Teil meines Lebens, mit Begegnungen und Menschen, mein Zuhause“, sagte Falk, wobei Wehmut in seiner Stimme klang. Die Pfarrstelle hat er sich mit seiner Frau Barbara Falk geteilt. Als sie am 1. Dezember 2018 aus gesundheitlichen Gründen in den Vorruhestand ging, erlebte er dies auch als Zäsur in seinem eigenen Leben. Als Pfarrerehepaar waren beide 1994 nach Hangelar gekommen.

„Meine Familie ist hier mit offenen Armen aufgenommen worden“, erinnert sich Hans Georg Falk. Ein Schwerpunkt seiner Arbeit waren die Jugendarbeit, die Pfadfinder und dem Konfirmandenunterricht. „Neben den Gottesdiensten machte das 50 Prozent meiner Arbeit hier in Hangelar aus”, sagte Falk. Ebenso interessierten ihn immer biblische Themen. „Da habe ich mich richtig hinein verbissen”, sagte er.

Evangelische Theologie hat der gebürtige Düsseldorfer in Bochum, Wuppertal, Tübingen und München studiert. Dabei hatte er eigentlich Schreiner werden wollen. Als er vor mehr als 30 Jahren seine erste Pfarrstelle in der Eifel antrat, begleitete ihn vor allem das Psalmwort „Du stellst meine Füße auf weiten Raum“. Diese Freiheit habe er in der Vielseitigkeit seiner Aufgaben als evangelischer Pfarrer erlebt, in vielen Gesprächen mit den Menschen vor Ort, aber auch in der ökumenischen Zusammenarbeit.

Spenden für die Ökumenische Jugendstiftung

„Dazu gehört auch das gemeinsame Pfarrfest in Hangelar.“ Als Abschiedsgeschenk wünschte sich Hans-Georg Falk Spenden für die „Ökumenische Jugendstiftung in Hangelar“, die er 2010 mit anderen gegründet hat. Das Geld kommt den Pfadfinder vom Stamm Philipp Melanchthon, den Messdienern in Sankt Augustin, der Behindertenarbeit und der offenen Tür zugute.

Zum 1. Juli wechselt Hans-Georg Falk in den Partner-Kirchenkreis Bad Godesberg-Voreifel. Hier erhofft sich der 60-Jährige mehr Ruhe. „Vielleicht habe ich dort Zeit, all die Bücher zu lesen, die bei mir im Regal stehen und die ich zweckgerichtet nur für die Predigten gebraucht habe.“ Wie er in seiner Abschlusspredigt betonte, geht auch die evangelische Gemeinde neue Wege: Mit einem engerem Zusammenschluss mit Sankt Augustin-Mitte, einem gemeinsamen Presbyterium und einem gemeinsamen Pfarrbrief.

„Die engere Verzahnung sehe ich als etwas durchaus Positives“, ermutigte er seine Pfarrangehörigen. Er selbst werde sich nun „um die Gemeinden in der Diaspora in der Eifel kümmern“.

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