Hauptausschusses berät Nachwuchsförderung Neue Stelle für Nachwuchsförderung der Augustiner Feuerwehr

Sankt Augustin · Die Stadt Sankt Augustin möchte eine Vollzeitkraft einstellen, die sich für die Freiwillige Feuerwehr um die Nachwuchsförderung kümmert. Bei den Mitgliedern des Hauptausschusses sind dazu aber noch immer Fragen offen.

 Die Stadt möchte die Attraktivität der Jugendwehr steigern und eine neue Stelle einrichten.

Die Stadt möchte die Attraktivität der Jugendwehr steigern und eine neue Stelle einrichten.

Foto: Holger Arndt

Die Fragen sind noch nicht geklärt: Die Fraktionen hatten auch im Sankt Augustiner Hauptausschuss am Mittwoch noch Beratungsbedarf zur Einrichtung einer Stelle für die Nachwuchsförderung in der Freiwilligen Feuerwehr. Vor einer Entscheidung soll es zunächst eine aufklärende Veranstaltung geben. An dieser möchte die Stadt die Politik, die Feuerwehr und die Bezirksregierung Köln beteiligen.

Wie berichtet, sieht die Stadtverwaltung bei der Nachwuchsförderung noch Ausbaubedarf und möchte eine neue Stelle im städtischen Fachdienst Feuer- und Bevölkerungsschutz schaffen. So sollen Kinder, Jugendliche und auch Quereinsteiger zur Wehr gebracht werden. Denn: Die Feuerwehr rekrutiert rund 80 Prozent ihrer aktiven Mitglieder aus den Jugendwehren. In den vergangenen Jahren ist die Jugendwehr jedoch geschrumpft, derzeit sind 80 bis 90 Mädchen und Jungen darin organisiert. Langfristig möchte Wehrleiter Herbert Maur auf eine Stärke von 120 bis 150 Jugendliche kommen.

Doch das ist laut Stadt mit dem Ehrenamt alleine nicht zu leisten. Deshalb soll eine Vollzeitkraft in der Verwaltung diese Funktion übernehmen. Zu den Aufgaben soll etwa gehören: Ideen und Unterrichtspläne für die Ausbildung zu entwickeln, neue Mitglieder zu werben, sich um die Öffentlichkeitsarbeit zu kümmern, Freizeitaktivitäten zu organisieren und bei der eventuellen Gründung einer Kinderwehr mitzuwirken. Hinzu kommen Arbeiten wie Rechnungswesen, Büroorganisation oder Abrechnungen.

Diese Aufgaben könnten derzeit nur ansatzweise mit wöchentlich etwa zehn Stunden im städtischen Fachdienst Feuer- und Bevölkerungsschutz erfüllt werden, so die Verwaltung. Die Stadt geht davon aus, dass die neue Stelle mit 52 700 Euro jährlich zu Buche schlägt. Die Mittel müssten im Haushalt 2018 bereitgestellt werden.

Debatte über derzeitiges Modell

Bereits im Feuer- und Zivilschutzausschuss Ende Juni waren bei den Politikern noch viele Fragen unklar geblieben. Etwa zur Ausschreibung, den Stellenanteilen und vor allem auch zur Mitgliedschaft des neuen Stelleninhabers in der Feuerwehr. Denn: Er soll den Tagesalarm verstärken und im Tagdienst zu Feuerwehreinsätzen ausrücken.

An diesem Punkt rieben sich die Grünen auch im Hauptausschuss. Sie hinterfragen das derzeitige Modell, Personen bei der Verwaltung einzustellen, die dann auch Mitglied in der Feuerwehr sein müssten. Martin Metz warf die Frage auf, ob es nicht möglich sei, die Personen stattdessen direkt als hauptamtliche Feuerwehrleute nur für den Tagesalarm einzustellen.

Diese Option sei laut Bezirksregierung Köln ebenfalls machbar. „Alle Optionen sollen auf den Tisch, dann können wir darüber reden, was sinnvoll ist“, sagte Metz. Er machte aber auch klar: „Wir wollen keine hauptamtliche Wache.“

Derzeit erlaubt eine Ausnahmegenehmigung der Stadt, auf eine hauptamtliche Wache zu verzichten, obwohl sie über dem Schwellenwert von 25 000 Einwohnern liegt. Sascha Lienesch, Ausschussmitglied und Sprecher der Freiwilligen Feuerwehr Sankt Augustin, unterstrich, dass das auch so bleiben solle. „In internen Kreisen der Feuerwehrbasis wird der Einstieg in eine hauptamtliche Wache befürchtet.

Das könnte ein Signal in die falsche Richtung sein“, so Lienesch. Georg Schell (CDU) wollte zudem wissen, was eine solche zeitweise Verstärkung von hauptamtlichen Wehrleuten kosten würde. Eine Entscheidung soll nun erst in einer der nächsten Ratssitzungen fallen.

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