Business Campus der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg NRW-Wirtschaftsminister Pinkwart besucht Start-up-Unternehmer

Sankt Augustin · Mehr Transparenz über Fördergelder, eine bessere Beratung in Fachfragen, mehr Einrichtungen wie den Digital Hub und mehr Platz – das wünschen sich Unternehmensgründer aus dem Business Campus der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg von der neuen NRW-Landesregierung.

 Mit Laufrobotern auf Tuchfühlung: NRW-Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart (Mitte) neben Hartmut Ihne, Präsident der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg (2.v.l.), Udo Scheuer (3.v.l.) und Rolf Beyer (3.v.r.) vom Business Campus sowie Unternehmensgründern aus Sankt Augustin.

Mit Laufrobotern auf Tuchfühlung: NRW-Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart (Mitte) neben Hartmut Ihne, Präsident der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg (2.v.l.), Udo Scheuer (3.v.l.) und Rolf Beyer (3.v.r.) vom Business Campus sowie Unternehmensgründern aus Sankt Augustin.

Insgesamt 41 Start-ups sind zurzeit in dem Gründerzentrum in Sankt Augustin untergebracht. „Man findet hier als junges Unternehmen richtig gute Rahmenbedingungen.

Der Business Campus stellt zum Beispiel sehr flexibel Räume zur Verfügung, so dass man nicht gleich umziehen muss, um zu wachsen“, sagt Clemens-August Thole vom Start-up Sidact. Das Unternehmen entwickelt spezielle Datenkomprimierungslösungen für Crash-Tests in der Autoindustrie an. Noch immer stünden aber viele unerfahrene Gründer gerade in der Anfangsphase vor vielen Fragezeichen.

Davon konnte auch Christian Schmickler berichten. 2016 hat er, noch als Student der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg, das Unternehmen „Skymatic“ gegründet, das Verschlüsselungssoftware für Cloud-Speicher entwickelt. „ In einer Welt, in der eigentlich alles für einen neu und man selbst unsicher und unwissend ist, sind zentrale Anlaufstellen wie der Digital Hub entscheidend“, so Schmickler.

Zudem werde eine zentrale Konferenz in NRW benötigt, um den Austausch von jungen Gründern und etablierten Unternehmen zu verbessern. Pinkwart lobte die Einrichtung der Digital Hubs, die bereits von der rot-grünen Regierung angestoßen worden waren. „Das sind aber noch zarte Pflänzchen. Wir wollen jetzt die Struktur professionell ausbauen“, sagte Pinkwart.

Der 56-jährige Minister aus Alfter-Witterschlick hat zu seinem Amtsantritt das Ziel ausgegeben, die Gründerszene im Rheinland zu einer einzigen Gründerregion zu verdichten und langfristig zu Zentren wie Berlin oder Hamburg aufschließen. Um dieses Ziel zu erreichen, will Pinkwart künftig auch mehr private Investoren für die Gründerszene im Rheinland gewinnen. Lediglich 49 Millionen Euro an Risikokapital seien im vergangenen Jahr in Start-ups in NRW geflossen, nach Berlin hingegen mehr als 400 Millionen.

Über mehr Unterstützung, indem man private Investments und öffentliche Fördergelder besser kombinieren kann, würde sich auch Erwin Prassler freuen. Sein Unternehmen Locomotec stellt intelligente Fitnessroboter her, die zum Beispiel als Begleiter im Lauftraining zum Einsatz kommen. „Wir sind Gründer im Hardwarebereich. Die Entwicklung von Prototypen verursacht ungleich höhere Kosten als Entwicklungen im Softwarebereich“, erklärt Prasser.

Alle Gründer waren sich einig, dass das Modell des Business Campus funktioniert. „Wir wollen an unserem kleinen Standort weiter unsere Stärken, die wir durch Fachkräfte und Infrastruktur haben, ausspielen“, sagte Udo Scheuer, Leiter des Business Campus. „Aktuell seien alle Räume von Gründerteams belegt. „Wenn ich mir etwas wünschen dürfte, dann wäre das vor allem mehr Platz.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort