Pläne für Gewerbegebiet Menden-Süd soll einen Radweg erhalten

Sankt Augustin · Sankt Augustiner Stadtverwaltung legt angepasste Planung für das Gewerbegebiet vor. Auf der 18 Hektar großen Fläche soll ein Dienstleistungsquartier mit kleinen und mittleren Betrieben entstehen.

Ein Schutzstreifen für Radfahrer soll künftig durch das Gewerbegebiet Menden-Süd führen.

Ein Schutzstreifen für Radfahrer soll künftig durch das Gewerbegebiet Menden-Süd führen.

Foto: Hannah Schmitt

Die Liste der Änderungswünsche war lang. Mehrere Aufträge hatte der Sankt Augustiner Planungsausschuss auf Antrag der Grünen der Stadt im November zum Gewerbegebiet Menden-Süd mit auf den Weg gegeben. Sie drehten sich vor allem um die Themen Radverkehr und Energie. Die Prüfergebnisse liegen nun vor, die Verwaltung präsentiert sie im Umwelt-, Planungs- und Verkehrsausschuss (UPV) am Dienstag, 8. Mai.

Wie berichtet, soll sich das Areal zwischen den Ortsteilen Meindorf und Menden entlang der Autobahn 59 zu einem gegliederten Gewerbegebiet entwickeln. Das Ziel: das Bahnhofsumfeld in Menden aufzuwerten. Dazu soll auf der 18 Hektar großen Fläche ein Dienstleistungsquartier entstehen. Darüber hinaus sollen sich kleinere und mittlere Betriebe aus dem Handwerk und dem verarbeitenden und produzierenden Gewerbe ansiedeln. Die genaue Bebauungsstruktur steht noch nicht fest. Vorgesehen sind jedoch mehrere Planstraßen, die die einzelnen Grundstücke erschließen. Die Stadtverwaltung hatte dort einen Mischverkehr für Radfahrer und den motorisierten Verkehr vorgesehen.

An diesem Punkt störten sich besonders die Grünen, weshalb sie in einem Antrag unter anderem einen Radfahrstreifen entlang der Planstraße A forderten, die von Süden nach Norden mittig durch das Gewerbegebiet führen soll. Geprüft werden sollte zudem ein Fuß- und Radweg zwischen dem südlichen Ende dieser Planstraße und den Bahngleisen. Auch das Thema erneuerbare Energien kam den Grünen zu kurz. Sie forderten eine genauere Prüfung, inwieweit Photovoltaik, Solarthermie oder ein Blockheizkraftwerk (BHKW) möglich seien – das sollte sich auch im Bebauungsplan niederschlagen. Die Mitglieder des Ausschusses schlossen sich diesen Punkten bei Enthaltung der FDP-Fraktion an.

Die Stadt hat inzwischen nachgearbeitet. So schlägt sie etwa vor, einen Radweg in Form eines Schutzstreifens über die Bahnhofstraße sowie einen Teil der Planstraßen anzulegen und ihn an das überörtliche Radwegesystem der Stadt anzuschließen. Dafür sind laut Verwaltung jedoch größere Flächenzukäufe nötig. Kostenpunkt: rund 47 000 Euro. „Diese sind zur Zeit nicht im Haushalt vorhanden und müssten über eine überplanmäßige Auszahlung durch den Rat legitimiert werden“, heißt es in den Ausschussunterlagen. Hinzu kämen, so die Stadt, weitere rund 5000 Euro an Gutachterkosten bei einer Anpassung des Entwurfs.

Etwas weniger konkret sind die Ergebnisse bei den erneuerbaren Energien. Die Begründung des Bebauungsplanentwurfs soll zwar um ein Kapitel „Klimaschutz“ ergänzt werden, genaue Festsetzungen zum Beispiel zu einem Blockheizkraftwerk soll es laut Stadt aber nicht geben. Eine wirtschaftliche Funktionsfähigkeit und eine technische Effizienz eines BHKWs sei in diesem Gebiet aufgrund der bestehenden und geplanten Nutzerstruktur sowie der vielfältigen Eigentumsverhältnisse nicht seriös und valide möglich, so die Verwaltung. Zur Photovoltaik heißt es: Sie würde durch die Festsetzungen des Bebauungsplans nicht verhindert, und weitergehende Festsetzungen zur Dachgestaltung seien nicht zielführend. Grundsätzlich sei die Stadt aber mit externen Fachleuten im Gespräch, um eine Vorgehensweise zur Einbeziehung klima- und energierelevanter Belange beim Betrieb oder Neubau von Gebäuden in Zusammenarbeit mit den Eigentümern zu entwickeln, heißt es weiter. Dabei sei auch das Gewerbegebiet Menden-Süd in den Fokus gerückt.

Stimmen die Ausschussmitglieder den Vorschlägen zu, wird die Verwaltung die Änderungen einarbeiten sowie die Offenlage des Entwurfs vorbereiten. Darüber muss der UPV dann in späterer Sitzung noch beschließen.

Der Umwelt-, Planungs- und Verkehrsausschuss tagt am Dienstag, 8. Mai. Die öffentliche Sitzung beginnt um 18 Uhr im kleinen Ratssaal des Rathauses, Markt 1.

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